15.10.2019

1. Preis: Helga Blocksdorf Architektur | Berlin

Foto: Simon Menges

Projektbeschreibung
Die unter Denkmalsschutz stehende Remise in Berlin-Rosenthal Nord wurde von Helga Blocksdorf Architektur in enger Zusammenarbeit mit dem Bauherren, einem Bildhauer und Künstler, in ein Wohn- und Atelierhaus umgebaut. An den fast ausschließlich nach Norden ausgerichteten und als Atelier genutzten länglichen Bestandsbau wurde ein neues quadratisches Volumen als Kopfbau angegliedert. Dieser verleiht dem Gesamtbau eine Präsenz, die ihn über seine ursprüngliche Funktion als Nebengebäude hinaushebt, und bietet nach dem Umbau Platz für einen modernen Wohnraum. Die Räume im Obergeschoss werden über eine mittig auf der Spiegelachse liegende Galerieebene erreicht. Durch das skulpturale Herausheben eines VELUX Zwillings-Dachfensters mit einer erhöhten Laibung wird die nötige Kopffreiheit geschaffen. Die Trennung von Kamin und Empore führt zu einer räumlichen Schichtung, die innerhalb des relativ kleinen Raumes divergierende Durchblicke erlaubt. Bautypologisch laden sich die aufgereihten Räume der Remise in alltäglicher Korrespondenz mit dem sich groß öffnenden Gemeinschaftsraum im Neubau auf. Erst durch diesen gelingt die Transformation in ein zeitgenössisches Wohnhaus.

Jurystatement
Präzise, sensibel, kraftvoll, und auch geheimnisvoll waren die Assoziationen, die das Projekt bei der Jury hervorgerufen hat. Die denkmalgeschützte, aber baufällige Remise wurde saniert und um einen neuen Kopfbau ergänzt, der sich logisch aus der Kubatur des Bestandes entwickelt. In den Fassaden blieben Fragmente des Alten aus dem Putz ausgespart. Dies verleiht dem Bau einen Charakter des schon Gebrauchten und zugleich Unfertigen, der gut mit der vorgesehenen Ateliernutzung korrespondiert. Die Innenräume lassen die intensive Zusammenarbeit und die starke Identifikation der Architektin mit ihrem Bauherrn erahnen. Sie beeindrucken durch ihre nuancierte, gleichsam malerische Behandlung der Raumoberflächen mit subtilen Farbabstufungen und Materialkontrasten. Wenige, mit Sorgfalt gestaltete Details wie die Sitzbänke in den Fenstern verleihen den Räumen skulpturale Qualität. Geschickt gelöst ist auch der Einbau der Dachfenster über der Empore. Sie spenden nicht nur Tageslicht, sondern bilden zugleich eine notwendige Raumerweiterung, die diesen äußerst niedrigen Bereich erst sinnvoll nutzbar macht.

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