10.04.2024

Auf das Papier kommt es an

Zellulosedämmung und ihr Rohstoff: alte, idealerweise unverschmutzte Zeitungen. © Climacell

Zellulosedämmstoffe überzeugen unter anderem mit einer hohen Wärmespeicherkapazität und einer guten Klimabilanz. Doch worauf kommt es bei dem aus Altpapier gewonnenen, flockigen Dämmstoff an? Eine entscheidende Rolle spielt nach Angaben des Cellulosewerks Angelbachtal (CWA) die Qualität der verwendeten Papiere.

Einblick in die Dämmstoffherstellung: Zunächt wird das in großen Ballen angelieferte Altpapier zerkleinert. © Climacell

Kein Material aus der Altpapiertonne

Der Hersteller nutzt für die Produktion seiner Climacell-Dämmstoffe ausschließlich sauberes und trockenes Zeitungspapier aus nicht verkauften Rückläufern oder Testdrucken - kein Material aus der Altpapiertonne. „So stellen wir sicher, dass keine unerwünschte Anhaftungen eingetragen werden, z.B. aus fettigen Pizzakartons oder ölverschmierten Kartonagen“, erklärt Geschäftsführer Marcel Bailey. Denn das würde die Gefahr von Schimmelbildung und unangenehmen Gerüchen erhöhen.

5% Mischpapier sind erlaubt – aber nicht notwendig

Aus diesem Grund ist auch die Verwendung von Mischpapieren wie Prospekten beim CWA tabu, obwohl die Papierverordnung einen Prospektanteil von 5 % erlaubt. Denn Mischpapier enthält viele Füll- und Deckstoffe wie Farben, Kunststoffe und andere chemische Substanzen, die ausdünsten und sich nachteilig auf das Raumklima auswirken könnten. Zudem sind sie oft dünn und von minderer Qualität. Dagegen kommen die langen Zellulosefasern von Zeitungspapier laut CWA den Dämmeigenschaften zugute.

Dem fertigen Dämmstoff ist nur noch entfernt anzusehen, woraus er hergestellt wurde. © Climacell

Droht Gesundheitsgefahr durch Druckerschwärze?

Dem häufig geäußerten Einwand, mit zerfasertem Zeitungspapier würde man sich ungesunde Druckerschwärze ins Haus holen, entgegnet Martin Bailey: „Die klassische Druckerschwärze aus gereinigtem Ruß, Harzen und Mineralölen war gestern. Heute verwendet man immer mehr wasserbasierte Druckfarben, die unbedenklich sind“.

Geschossdecken im Dachboden sind ein beliebtes Einsatzgebiet von Zellulosedämmungen. © Climacell

Verarbeitung im Einblasverfahren

Das CWA bezieht sein Recyclingpapier aus einem Umkreis von maximal 150 km. Im Werk wird das Papier dann zu weichen, dämmenden Zellulosefasern aufbereitet. Die Verarbeitung erfolgt meistens im Einblasverfahren. Dabei wird das lose Dämmmaterial von einem zertifizierten Fachbetrieb per Schlauch mit etwas Überdruck in den Wandhohlraum oder auf die oberste Geschossdecke eingebracht. JS


Hersteller: Cellulosewerk Angelbachtal
Produkt: Climacell


Kategorie: Bauphysik

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