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Aufregende Neuinterpretation: Theater in Danzig
Foto: Matteo Piazza
Im 17. Jahrhundert waren es womöglich englische Schauspieler auf der Durchreise, denen wir den neuen Theaterbau in der Hafenstadt zu verdanken haben. Denn schon damals brachten sie berühmte Stücke großer Dichter wie Shakespeare in die Stadt – erst in ein, als »Fechtschule« bekanntes Mehrzweckgebäude, das als erstes öffentliches Theater fungierte, später in ein hölzernes Freilufttheater im elisabethanischen Stil der Renaissance.
Der Neubau schlägt nun die Brücke zwischen historisch aufgeladenem Ort, alter Theatertradition und zeitgenössischen Anforderungen. Das archäologisch bestimmte Achsmaß von 2,80 Meter wurde dabei übernommen und bleibt bis in die äußerste Hülle in Form der Wandpilaster ablesbar. Auch im Stadtraum passt sich der Körper der umliegenden Bebauung an und vermittelt dabei einen geheimnisvollen Eindruck. Seine flügelartige, 10,5 x 21 Meter große Öffnung gibt dabei nicht nur indirekt seine Identität preis, sie öffnet sich auch wie der Deckel einer Schatulle zur Außenwelt. Angrenzend an die weitestgehend wieder aufgebaute Altstadt auf der einen und einer mehrspurigen Hauptstraße auf der anderen Seite, besetzt das neue Theater den historischen Ort und gibt eine zeitgemäße Antwort auf die Anforderungen eines Mehrzweckgebäudes. Elisabethanische Tradition mit Fortschrittlichkeit zu verbinden führt zu einem adaptiven, flexiblen Bühnenraum, der eine Vielzahl von Raumvariationen möglich macht. Benutzbar als Globe-Bühne, Studio- oder Arenabühne, bildet die öffenbare Dachkonstruktion die Kirsche auf der Torte und ermöglicht in Form einer Guckkastenbühne sogar Inszenierungen bei Tageslicht. Der Architekt beschreibt das Gebäude in drei Sequenzen: Rundgang um das Gebäude, Theater an sich und administrativer Verwaltungsteil. Gegliedert in einzelne Volumen, versteckt die Gebäudehülle die eigentliche Gebäudestruktur wie eine Maske. Eine sechs Meter hohe Mauer umgibt den Komplex, macht die Kubatur des Grundstücks ablesbar und bildet den öffentlich zugänglichen Rundgang. Die Anordnung von Verwaltungs- und Erschließungsbereichen folgt einer strengen, aber klaren symmetrischen Grundrissanordnung – an einer Achse situieren sich der 18 Meter hohe Bühnenturm und der 12 Meter hohe Theatersaal.
Der Neubau schlägt nun die Brücke zwischen historisch aufgeladenem Ort, alter Theatertradition und zeitgenössischen Anforderungen. Das archäologisch bestimmte Achsmaß von 2,80 Meter wurde dabei übernommen und bleibt bis in die äußerste Hülle in Form der Wandpilaster ablesbar. Auch im Stadtraum passt sich der Körper der umliegenden Bebauung an und vermittelt dabei einen geheimnisvollen Eindruck. Seine flügelartige, 10,5 x 21 Meter große Öffnung gibt dabei nicht nur indirekt seine Identität preis, sie öffnet sich auch wie der Deckel einer Schatulle zur Außenwelt. Angrenzend an die weitestgehend wieder aufgebaute Altstadt auf der einen und einer mehrspurigen Hauptstraße auf der anderen Seite, besetzt das neue Theater den historischen Ort und gibt eine zeitgemäße Antwort auf die Anforderungen eines Mehrzweckgebäudes. Elisabethanische Tradition mit Fortschrittlichkeit zu verbinden führt zu einem adaptiven, flexiblen Bühnenraum, der eine Vielzahl von Raumvariationen möglich macht. Benutzbar als Globe-Bühne, Studio- oder Arenabühne, bildet die öffenbare Dachkonstruktion die Kirsche auf der Torte und ermöglicht in Form einer Guckkastenbühne sogar Inszenierungen bei Tageslicht. Der Architekt beschreibt das Gebäude in drei Sequenzen: Rundgang um das Gebäude, Theater an sich und administrativer Verwaltungsteil. Gegliedert in einzelne Volumen, versteckt die Gebäudehülle die eigentliche Gebäudestruktur wie eine Maske. Eine sechs Meter hohe Mauer umgibt den Komplex, macht die Kubatur des Grundstücks ablesbar und bildet den öffentlich zugänglichen Rundgang. Die Anordnung von Verwaltungs- und Erschließungsbereichen folgt einer strengen, aber klaren symmetrischen Grundrissanordnung – an einer Achse situieren sich der 18 Meter hohe Bühnenturm und der 12 Meter hohe Theatersaal.
Im Wechselspiel begibt sich der Besucher durch eine Kulisse von schmalen Gängen und sich immer wieder ausweitenden hellen Räumen – mal hölzern verputzt oder mit Naturstein bekleidet. Durch bewusste Ritzen und Fugen scheint der Klang durch alle Räume zu dringen und intensiviert das Gefühl des architektonischen Schauspiels. Auf den hölzernen Rängen des Theatersaals ist Platz für rund 300 Zuschauer, die den variablen Konzertsaal bestaunen dürfen. Das höhenverstellbare Parkett lässt kaum Wünsche offen und ermöglicht divergente Bühnensituationen. Die insgesamt über 100 Tonnen schweren Tore lassen sich zum Himmel hin öffnen und geben vom Rundgang aus Blick in das Innere des Theaters frei.
Das »Teatr Szekspirowksi« ist ein unscheinbares Schatzkästchen, das einen umso größeren Schatz in sich trägt. Geschichte und Neuzeit verbindend, entstehen stimmungsvoll aufgeladene Innenräume, die über zeitgemäße technische Gesten nahezu in den Außenraum hinausbrechen. Die Materialwahl intensiviert die konträre Wirkung von Innen und Außen und schafft eine aufregende Kulisse – in einem spannungsvollen, architektonischen Schauspiel.
Ausgelobt wurde der Entwurf 2005 durch einen internationalen Wettbewerb, dessen Initiative von der 1991 gegründeten Stiftung Theatrum Gedanese ausging, die eine Rekonstruktion des elisabethanischen Theaters vorsah. Als Kultur-Institution ist das Shakespeare Theater Danzig Mitveranstalter des Shakespeare-Festivals und setzt die Idee der Theatrum Gedanense Stiftung weiter fort.
Wie eine Schutzhülle schmiegt sich das wehrhafte Backsteingehäuse um die zarten, hölzernen Innenräume des historisch aufgeladenen Theaters. Auf einer Reise durch Raum und Zeit schreitet der Besucher durch enge Erschließungsgassen und introvertierte Hofsituationen bis hin zum Schauspielsaal, der als Herz- und Verbindungsstück mit auffahrbaren Dachflügeln aufwartet.
Architekt: Renato Rizzi, I–Venedig
Ort: Wojciecha-Boguslawskiego-Straße 1, PL–80818 Danzig
Architekt: Renato Rizzi, I–Venedig
Ort: Wojciecha-Boguslawskiego-Straße 1, PL–80818 Danzig
Im 17. Jahrhundert waren es womöglich englische Schauspieler auf der Durchreise, denen wir den neuen Theaterbau in der Hafenstadt zu verdanken haben. Denn schon damals brachten sie berühmte Stücke großer Dichter wie Shakespeare in die Stadt – erst in ein, als »Fechtschule« bekanntes Mehrzweckgebäude, das als erstes öffentliches Theater fungierte, später in ein hölzernes Freilufttheater im elisabethanischen Stil der Renaissance.
Der Neubau schlägt nun die Brücke zwischen historisch aufgeladenem Ort, alter Theatertradition und zeitgenössischen Anforderungen. Das archäologisch bestimmte Achsmaß von 2,80 Meter wurde dabei übernommen und bleibt bis in die äußerste Hülle in Form der Wandpilaster ablesbar. Auch im Stadtraum passt sich der Körper der umliegenden Bebauung an und vermittelt dabei einen geheimnisvollen Eindruck. Seine flügelartige, 10,5 x 21 Meter große Öffnung gibt dabei nicht nur indirekt seine Identität preis, sie öffnet sich auch wie der Deckel einer Schatulle zur Außenwelt.
Der Neubau schlägt nun die Brücke zwischen historisch aufgeladenem Ort, alter Theatertradition und zeitgenössischen Anforderungen. Das archäologisch bestimmte Achsmaß von 2,80 Meter wurde dabei übernommen und bleibt bis in die äußerste Hülle in Form der Wandpilaster ablesbar. Auch im Stadtraum passt sich der Körper der umliegenden Bebauung an und vermittelt dabei einen geheimnisvollen Eindruck. Seine flügelartige, 10,5 x 21 Meter große Öffnung gibt dabei nicht nur indirekt seine Identität preis, sie öffnet sich auch wie der Deckel einer Schatulle zur Außenwelt.
Angrenzend an die weitestgehend wieder aufgebaute Altstadt auf der einen und einer mehrspurigen Hauptstraße auf der anderen Seite, besetzt das neue Theater den historischen Ort und gibt eine zeitgemäße Antwort auf die Anforderungen eines Mehrzweckgebäudes. Elisabethanische Tradition mit Fortschrittlichkeit zu verbinden führt zu einem adaptiven, flexiblen Bühnenraum, der eine Vielzahl von Raumvariationen möglich macht. Benutzbar als Globe-Bühne, Studio- oder Arenabühne, bildet die öffenbare Dachkonstruktion die Kirsche auf der Torte und ermöglicht in Form einer Guckkastenbühne sogar Inszenierungen bei Tageslicht.
Der Architekt beschreibt das Gebäude in drei Sequenzen: Rundgang um das Gebäude, Theater an sich und administrativer Verwaltungsteil. Gegliedert in einzelne Volumen, versteckt die Gebäudehülle die eigentliche Gebäudestruktur wie eine Maske. Eine sechs Meter hohe Mauer umgibt den Komplex, macht die Kubatur des Grundstücks ablesbar und bildet den öffentlich zugänglichen Rundgang. Die Anordnung von Verwaltungs- und Erschließungsbereichen folgt einer strengen, aber klaren symmetrischen Grundrissanordnung – an einer Achse situieren sich der 18 Meter hohe Bühnenturm und der 12 Meter hohe Theatersaal.
Im Wechselspiel begibt sich der Besucher durch eine Kulisse von schmalen Gängen und sich immer wieder ausweitenden hellen Räumen – mal hölzern verputzt oder mit Naturstein bekleidet. Durch bewusste Ritzen und Fugen scheint der Klang durch alle Räume zu dringen und intensiviert das Gefühl des architektonischen Schauspiels. Auf den hölzernen Rängen des Theatersaals ist Platz für rund 300 Zuschauer, die den variablen Konzertsaal bestaunen dürfen. Das höhenverstellbare Parkett lässt kaum Wünsche offen und ermöglicht divergente Bühnensituationen. Die insgesamt über 100 Tonnen schweren Tore lassen sich zum Himmel hin öffnen und geben vom Rundgang aus Blick in das Innere des Theaters frei.
Im Wechselspiel begibt sich der Besucher durch eine Kulisse von schmalen Gängen und sich immer wieder ausweitenden hellen Räumen – mal hölzern verputzt oder mit Naturstein bekleidet. Durch bewusste Ritzen und Fugen scheint der Klang durch alle Räume zu dringen und intensiviert das Gefühl des architektonischen Schauspiels. Auf den hölzernen Rängen des Theatersaals ist Platz für rund 300 Zuschauer, die den variablen Konzertsaal bestaunen dürfen. Das höhenverstellbare Parkett lässt kaum Wünsche offen und ermöglicht divergente Bühnensituationen. Die insgesamt über 100 Tonnen schweren Tore lassen sich zum Himmel hin öffnen und geben vom Rundgang aus Blick in das Innere des Theaters frei.
Das »Teatr Szekspirowksi« ist ein unscheinbares Schatzkästchen, das einen umso größeren Schatz in sich trägt. Geschichte und Neuzeit verbindend, entstehen stimmungsvoll aufgeladene Innenräume, die über zeitgemäße technische Gesten nahezu in den Außenraum hinausbrechen. Die Materialwahl intensiviert die konträre Wirkung von Innen und Außen und schafft eine aufregende Kulisse – in einem spannungsvollen, architektonischen Schauspiel.
Weitere Informationen:
Geschossfläche: 4000 m²
Kosten: 25.000.000 €
Wettbewerb: 2005
Projektphase: März 2011 – September 2014
Projektleiter: Renato Rizzi
Projektbeteiligte: Roberto Rossetto, Roberto Giacomo Davanzo, Andrea Rossetto, Emiliano Forcelli, Susanna Pisciella, Denis Rovetti, Lorenzi Sivieri, Luca Sirdone, Ernst Struwig
Ausgelobt wurde der Entwurf 2005 durch einen internationalen Wettbewerb, dessen Initiative von der 1991 gegründeten Stiftung Theatrum Gedanese ausging, die eine Rekonstruktion des elisabethanischen Theaters vorsah. Als Kultur-Institution ist das Shakespeare Theater Danzig Mitveranstalter des Shakespeare-Festivals und setzt die Idee der Theatrum Gedanense Stiftung weiter fort.
Geschossfläche: 4000 m²
Kosten: 25.000.000 €
Wettbewerb: 2005
Projektphase: März 2011 – September 2014
Projektleiter: Renato Rizzi
Projektbeteiligte: Roberto Rossetto, Roberto Giacomo Davanzo, Andrea Rossetto, Emiliano Forcelli, Susanna Pisciella, Denis Rovetti, Lorenzi Sivieri, Luca Sirdone, Ernst Struwig
Ausgelobt wurde der Entwurf 2005 durch einen internationalen Wettbewerb, dessen Initiative von der 1991 gegründeten Stiftung Theatrum Gedanese ausging, die eine Rekonstruktion des elisabethanischen Theaters vorsah. Als Kultur-Institution ist das Shakespeare Theater Danzig Mitveranstalter des Shakespeare-Festivals und setzt die Idee der Theatrum Gedanense Stiftung weiter fort.