Bewegter Aluminiumvorhang

Mit dem SAP Garden nach Plänen des Kopenhagener Architekturbüros 3XN hat München eine neue Destination für Spitzen-Eishockey und -Basketball erhalten. Die multifunktionale Halle, die das ehemalige Radstadion der Olympiade von 1972 ersetzt, wurde von Red Bull finanziert und dient künftig als neue Heimstätte des Eishockeyclubs EHC Red Bull München und der Basketballer des FC Bayern München. 

© Josef Goldschmidt

Gut 60% der Bruttogeschossfläche – darunter allein drei Trainingsfelder für Eishockey - sind unter den hügeligen Freianlagen versteckt. Für die Planung und Ausführung der Fassaden holten sich 3XN die Spezialisten von Frener & Reifer ins Boot. Dabei kam ein Pre-Construction Service Agreement (PCSA) zum Tragen, bei dem die ausführende Firma schon frühzeitig in die Planung eingebunden wird. Die 5000 m2 große, teilverglaste thermische Gebäudehülle wurde aus Gründen der Wirtschaftlichkeit in Südtirol vorgefertigt und in rund 700 Elementen nach München geliefert. Sie muss unter anderem thermische Längenänderungen am Dachrand von 13 cm aufnehmen. 

© Josef Goldschmidt

Auch die zwischen 11 und 18 m langen, gestaltprägenden Aluminiumlisenen der Fassade wurden, unterteilt in 3 bis 5 Einzelteile, im Werk vorgefertigt. Da erst kurz vor der Fertigstellung die zu erwartenden Dachlasten und damit die Maximalbewegungen des Dachs bekannt wurden, war hier Flexibilität gefragt. 

Frener & Reifer entwickelte hierfür eine Sonderlösung: Die Lisenen sind über eine bewegliche Wippe am Dachrand eingehängt und auf Höhe der Geschossdecken lediglich horizontal gehalten. Untereinander sind die Segmente durch Federgelenkverbindungen miteinander verbunden. JS