Boltshauser Architects – Radikale Materialität

Hart gebrannte Lehmsteine – die Klinker – prägen das unverwechselbare Bild der Hamburger Speicherstadt. Direkt gegenüber dem historischen Stadtviertel lädt der Architektursalon Hamburg ein, die zeitgenössische Fortsetzung dieser Materialtradition zu entdecken: Die Ausstellung „Boltshauser Architects – Radikale Materialität“ rückt Lehm als Baustoff in den Fokus und zeigt, wie er das umfangreiche Werk des Schweizer Architekturbüros prägt.

Holzhybridhochhaus H1 in Regensburg, © Kuster Frey

Ausgestellter Lehm aus der Umgebung Hamburgs lädt dazu ein, den Baustoff mit allen Sinnen zu erfahren. Zwischen zwei Lehm-Testwänden eines realen Projektes zeigt sich anschaulich, wie Lehm aufbereitet wird. Auf dem Tisch der Kuriositäten präsentieren sich Werkzeuge, Modellversuche, Druckwürfel und Belastungsproben – ein faszinierendes Konglomerat ganz unterschiedlicher Aspekte des Grundstoff Lehms.  

Boltshauser Architekten arbeiten seit Ende der 1990er Jahren richtungsweisend an verschiedensten Lehmbauprojekten, die ebenfalls anhand von Modellen und Projektmappen in der Ausstellung sehen sind. Pilotprojekte wie das Haus Rauch oder das Holzhybridhochhaus Regensdorf und die Forschungen des Studio Boltshausers an der ETH Zürich stellen den Baustoff Lehm stetig erneut auf die Probe und leisten gleichzeitig einen enormen Beitrag für die Etablierung des Baustoffes. 

Skizze Sport- und Schwimmzentrum Oerlikon in Zürich, © Roger Boltshauser

Skizzen von Roger Boltshauser, Bilder und Originalfotografien verschiedener Künstler und Künstlerinnen begleiten durch die dargestellten Prozesse, ergänzen Recherche und lenken den Blick auf Vorhandenes und Vergängliches. Die installative Ausstellung ist noch bis zum 15. Januar geöffnet.