Schafft Übergänge
Brücke über die Aare von Christ & Gantenbein
Die neue Aarebrücke in Aarau besticht durch ihre Bögen und elliptischen Auslassungen. © Stefano Graziani
Die neue Aarebrücke in Aarau von Christ & Gantenbein ist ein Blickfang. Die elegant geschwungenen Bögen und die reizvollen, elliptischen Auslassungen zeichnen sie aus. Das Gesamtkonzept bezieht auch die Uferraumgestaltung ein.
Die neue Brücke ersetzt die alte Brücke von 1949. © Stefano Graziani
Eine lange Tradition
Auf halbem Weg zwischen Basel und Zürich befindet sich das Städtchen Aarau. Die Brücke fungiert als wichtige Ausfallachse von der Altstadt in Richtung Norden und Juragebirge. Bereits seit der Antike gibt es an dem Ort einen Flussübergang, der über die Jahrhunderte mehrfach erneuert wurde. Die neue Brücke ersetzt die in die Jahre gekommene Vorgängerbrücke aus dem Jahr 1949.
Konstruktion
Die Brücke ist eine Stahlbetonkonstruktion, die mit fünf unterschiedlich weit gespannten Bögen beide Uferseiten verbindet. Zwei im Flussbett eingelassene Senkkästen des Vorgängerbauwerks dienen als Fundament für zwei der Bögen. Alle Elemente des Tragwerks beteiligen sich an der Lastabtragung und bilden zusammen einen fugenlosen Baukörper. Die elliptischen Auslassungen in den Pfeilern geben der Konstruktion ihre Leichtigkeit und schaffen Ausblicke auf das Wasser.
Dank der Auslassungen in den Pfeilern wirkt die Konstruktion dynamisch und leicht. © Stefano Graziani
Einheitliches Material
Die reduzierte Geometrie des Bauwerks und der Einsatz von Hohlkörpern ermöglichten die sparsame Verwendung des Materials Beton. Dank der Zuschlagstoffe fügt sich der Baustoff harmonisch in die Umgebung ein.
Die Brücke verbindet die Altstadt mit dem nördlichen Ufer. © Stefano Graziani
Neue Übergänge, neue Stadträume
Der 2009 ausgeschriebene Wettbewerb forderte neben dem Entwurf eines neuen Brückenoberbaus auch die Gestaltung des Aareufers und des Übergangsbereichs zwischen Brücke und Altstadt. Der neuen Brücke gelingt dieses Unterfangen mit rampenartigen Ufermauern, die sich nahtlos aus dem Baukörper heraus entwickeln. Uferpromenade, Stadtraum und Flussübergang bilden eine untrennbare Einheit.
Die klare Formensprache macht das Bauwerk zu einer neuen Landmarke. © Stefano Graziani
Die Brücke sucht den Dialog mit ihrer Umgebung. Sie nimmt sich maßvoll zurück und erscheint zugleich als eigenständiges Bauwerk mit skulpturalem Charakter. Mit ihrer klaren Formensprache qualifiziert sich die Brücke als ein neues Wahrzeichen der Stadt Aarau.
Architektur: Christ & Gantenbein
Bauherr: Kanton Aargau, Stadt Aarau
Standort: Aarau (CH)
Landschaftsarchitektur: August + Margrith Künzel Landschaftsarchitekten
Gesamtleitung: Ingenieurgemeinschaft Pont Neuf (WMM Ingenieure, Henauer Gugler)