Bürogebäude in Belgien von Rohm

Das Bürogebäude einer Werbeagentur im belgischen Roeselare sitzt als kompakter Betonkörper in einem parkartigen Gelände und öffnet sich über große Glasflächen zum Außenraum.

Bei der Platzierung des Gebäudes ignorierte das belgische Architekturbüro Rohm die aus Gewerbe-, Industrie- und Wohnbauten bestehende Nachbarschaft weitestgehend. Das umgebende Grundstück wird als introvertierter Sommergarten interpretiert, der von einer Bestandsmauer aus Ziegelstein eingefasst wird. Vorgelagert im nordwestlichen Bereich befinden sich die Parkplätze. Von dort führt ein gewundener Pfad zum Haupteingang.

Offene Bürolandschaft

Die einzelnen Funktionen sind auf drei Geschosse verteilt: So befinden sich die Besprechungsräume, das Fotostudio und die kleine Kantine im Erdgeschoss. Sie sind in eine offene Bürolandschaft eingebettet, die über kreisförmig angeordnete Vorhänge unterteilt werden kann. Drei Betonkerne sorgen für eine zusätzliche räumliche Zonierung. Hier wurden unter anderem die WCs, eine zweiläufige Treppe, die Garderobe und ein Lagerbereich untergebracht.

Kreisförmige Geometrien

Die Kreisgeometrie der frei zuschaltbaren Bereiche findet sich auch an anderer Stelle wieder – zum Beispiel beim Haupteingang, der durch eine runde Öffnung mit Vorplatz und einer daneben platzierten beweglichen Stahlskulptur markiert wird. Im Innern verbindet ein kreisförmig in die Betondecke geschnittenes Atrium das Erdgeschoss mit den Büroflächen der beiden oberen Geschosse. Verglaste Pfosten-Riegelfassaden aus Aluminium öffnen sich dort zur Nordwest- und Südost-Seite des Gartens und werden durch die angrenzenden Bäume verschattet. Die beiden anderen Gebäudeseiten sind nahezu komplett geschlossen, um die sommerliche Wärmelast zu reduzieren.

Farbige Nuancen

Die Sichtbetonwände des Gebäudes bilden im Innern einen ruhigen Hintergrund für die Möblierung. Diese ist größtenteils in Weiß gehalten, wie etwa die Einbauschränke oder die Schreibtische. Trotzdem entwarfen die Architekten präzise gestalterische Details mit farbigen Nuancen und expressiven Oberflächen als Teil eines spielerischen Brutalismus.

Ein kreisförmig angeordneter Vorhang trennt die Kantine und das Fotostudio voneinander. © Johnny Umans

Präzise gestalterische Akzente

So finden sich gelbe Farbakzente im gesamten Gebäude, die von der Innenseite der Vorhänge über die kreisförmigen Teppichböden bis hin zu den Schrankbeschlägen und Lichtschaltern reichen. Hinzu kommt eine Terrazzoplatte für die Theke in der Kantine. Zudem platzierten die Architekten Blumenkästen in der runden Deckenöffnung, die ein kleines Stück Garten in das Gebäude holen.