Casa GJ in Katalonien von Alventosa Morell

Matadepera liegt im katalonischen Hinterland rund 30 km nördlich von Barcelona. Gleich hinter der 10 000 Einwohner-Gemeinde beginnen die bewaldeten Hügelketten des Naturparks Sant Llorenç del Munt. Eine prädestinierte Wohnlage also, ablesbar an den zahlreichen freistehenden Einfamilienhäusern auf relativ großzügigen Grundstücken. Auch die Bauherrenfamilie besaß hier früher ein großzügiges Anwesen, das nach und nach aufgeteilt und mit Einfamilienhäusern bebaut wurde. Für die Casa GJ blieb noch eine rund 600 m² große Parzelle am Südrand des weitgehend ebenen Areals frei.   

Massives Ziegelmauerwerk und Kappendecken aus Stahl und Keramikelementen bilden die Grundstruktur des Hauses. © José Hevia 

Marc Alventosa und Xavier Morell und ihr Team entwarfen für das Grundstück einen eingeschossigen, rund 140 m² großen Baukörper aus acht gleich großen, nutzungsneutralen Räumen und zwei Bädern. Durch den rautenförmigen Grundriss sind fünf der acht Wohnräume nach Süden ausgerichtet. Ein sechster Raum im Zentrum der Anlage ist höher als der Rest und erhält Tageslicht durch umlaufende Dachoberlichter. Die Aufteilung in Wohnräume, Arbeitszimmer und Schlafzimmer bleibt der Familie überlassen und lässt sich bei Bedarf immer wieder ändern. Statt Fluren verbinden großzügige Durchgangstüren die einzelnen Räume. Auch dadurch war es möglich, die Wohnfläche zu begrenzen und das Haus dennoch großzügig erscheinen zu lassen. 

Der zentrale Raum ist höher als die übrigen und wird durch ein umlaufendes Oberlicht belichtet. © José Hevia 

Die Konstruktion des Hauses ist denkbar einfach: tragende Ziegelwände, Betonböden und traditionelle katalanische Kappendecken. Das schafft die erforderliche thermische Masse für den sommerlichen Komfort, während die relativ großzügigen Fensteröffnungen im Winterhalbjahr für ausreichend Sonneneinstrahlung sorgen. Auch der überhohe Zentralraum verbessert die natürliche Belichtung und bewirkt in den Sommermonaten eine kühle Querlüftung durch das ganze Haus.