Casa GV in Katalonien von Alventosa Morell

Einfach und doch großzügig: Das Wohnhaus Casa GV von Alventosa Morell Arquitectes in der kleinen Gemeinde Vinyols i els Arcs bei Tarragona öffnet sich auf allen Seiten zur Sonne. In spanischen Neubaugebieten herrscht oft drangvolle Enge: Immer größere Einfamilienhäuser auf immer kleineren Parzellen führen zu einer Pervertierung der Gartenstadt-Idee mit handtuchschmalen, von den Nachbarhäusern verschatteten Garten-Restflächen.

Wohnhaus Casa GV, © Adrià Goula

Auch in der katalonischen 2000-Einwohner-Gemeinde Vinyols i els Arcs, rund 40 km westlich von Tarragona, bietet sich dieses Bild. Die Auftraggeber von Alventosa Morell Arquitectes schufen Abhilfe, indem sie gleich zwei Parzellen erwarben und darauf ein zweiteiliges Gebäudeensemble planen ließen. Das im Gegensatz zu den Nachbarn nur eingeschossige Wohnhaus steht am Nordrand des Grundstücks und öffnet sich U-förmig nach Süden. Dort soll demnächst noch ein Nebengebäude mit Carport und Gästewohnung entstehen.

Hofhaus mit viel Tageslicht

Die Grundrisszonierung des Hauptgebäudes ist ebenso einfach wie schlüssig: Im Westflügel wohnen die Eltern, im Ostteil die Kinder. Als Bindeglied zwischen beiden fungiert der beidseitig verglaste Wohnraum mit Essplatz und offener Küche. Die eingeschossige Bauweise erlaubte es den Architekten, Tageslicht von allen Seiten in den Wohnraum zu holen. Dazu dienen Oberlichter im Westen und Osten unter dem beidseitig ansteigenden Schmetterlingsdach.

Große Fensterfflächen sorgen für viel Tageslicht im Innenraum. © Adrià Goula

Energiebedarf

Die Konstruktion des Hauses ist denkbar einfach: Die Außenwände bestehen aus Ziegelmauerwerk mit verputztem Wärmedämmverbundsystem, das Dach ist eine Holzkonstruktion. Die Querlüftung der Räume, die Speichermasse der Konstruktion und die guten U-Werte der Gebäudehülle – 0,16 W/(m²K) für das Dach und 0,24 W/(m²K) für die Fassaden – sollen den Energiebedarf reduzieren. Auf dem Dach wurde überdies eine Photovoltaikanlage installiert.