01.11.2009

DGNB Zertifikat erstmals für Industriegebäude - Gold für Produktionsgebäude in Sachsen

Nach der Anpassung des DGNB Zertifizierungsverfahrens auf Industriebauten erhielten im Rahmen der Messe für Gewerbeimmobilien Expo Real in München erstmals drei Industriegebäude das Deutsche Gütesiegel Nachhaltiges Bauen. Darunter das bereits 2004 fertig gestellte Produktionsgebäude SANHA in Großharthau-Schmiedefeld bei Dresden nach Entwurf des Wuppertaler Büros Juhr Architekturbüro für Industriebau- und Gesamtplanung.
Dass sich Architekt Michael Juhr und seine Mitarbeiter beim Entwurf des Gebäudes mehr Gedankten gemacht hat, als bei den zumeist gesichtslosen Industriebauten hierzulande üblich, lässt das Äußere des Neubaus schon vermuten: Eine warme Holzfassade, gegliedert durch gebäudehohe Fensterelemente bestimmt sein Erschienungsbild des quadratischen Produktionsgebäudes. Auch seine Tragkonstruktion und das Dach sind komplett aus Holz.

Foto: JUHR Architekturbüro für Industriebau- und Gesamtplanung

Im Zertifizierungsverfahren erreichte der Neubau der SANHA Kaimer GmbH & Co. KG die höchstmögliche Punktzahl für Ökologische Qualität. Hierzu trug sicherlich der Einsatz des Baumaterials Holz bei, das in der Feuerwiderstandsklasse F30 ausgeführt wurde und das – ohne Einbußen bei Funktionalität und die Sicherheit – zur guten CO2-Bilanz beitrug. Bei dem ökologischen Energiekonzept setzten die Generalplaner auf die Nutzung von Maschinenabwärme und kühlem Flusswasser. Heizung und Kühlung erfolgen dadurch nahezu energiefrei. Weitere Komponenten des Konzepts sind eine energiefreie, regensichere Dachlüftung und Photovoltaikelemente für den Antrieb der Förderpumpen. Der Energieverbrauch des Neubaus ist gegenüber den anderen europäischen Standorten der SANHA-Gruppe um 24 % niedriger.
Wie bei allen Industrie- und Gewerbebauten war auch bei dieser Planung die ökonomische Qualität des Produktionsgebäudes ein zentraler Aspekt. Mithilfe einer Analyse der Produktionsprozesse im Vorfeld und einer nahezu stützenfreien Hallenkonstruktion konnten die Architekten den Flächenverbrauch soweit optimieren, dass die Flächenvorgabe des Bauherrn um 14 % unterschritten wurde. Für Juhr ein deutliches Zeichen, dass Ökologie und Ökonomie bei diesem Projekt in der qualitativen Bewertung auf Augenhöhe zueinander stehen.

Foto: JUHR Architekturbüro für Industriebau- und Gesamtplanung

Auch der soziokulturellen Qualität, einem weiteren Aspekt der DGNB-Zertifizierung, trägt der Neubau Rechnung. Mit seinen großen Fensterelementen öffnet er sich zu den öffentlichen Verkehrswegen hin und erlaubt Einblicke in die Produktion. Ein Showroom, in dem die Produkte des Unternehmens ausgestellt werden, soll die Kommunikation des Betriebes mit der Bevölkerung intensivieren.
Objektdaten

Bauherr: NiroSan MultiFit Edelstahlleitungssysteme GmbH & Co. KG
Anschrift: Hauptstraße 76, 01909 Großharthau-Schmiedefeld
Architekt: JUHR Architekturbüro für Industriebau- und Gesamtplanung
Baujahr: 2004
BGF: 3.024 m²
Gesamtkosten: 2.073.000 €
Objektbewertung: 1,40
Standortbewertung: 2,34
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