Die doppelte Zwanzig
Erhöhter Wohnkomfort mit der raumhohen Verglasung cero von Solarlux. Halle C1, Stand 329, Foto: Solarlux
Was heute gebaut wird, schafft Raum für Wohnen und Arbeiten in den nächsten Jahrzehnten. Schon in kurzer Zeit wird die Bauwirtschaft in der Lage sein, 400.000 und mehr Wohnungen pro Jahr zu bauen. Dieses gewaltige Bauvolumen soll und wird viele Themen integrieren, die sich aus den derzeitig formulierten Zukunftstrends ergeben. Das sind sowohl gesellschaftliche sowie realpolitisch relevante Themen.
Gesellschaftliche Trends
Schon Realität sind einige dieser Entwicklungen: etwa Partizipation, das Sanieren von Bestandsgebäuden und die Umnutzung. Dabei spielt auch eine Rolle, wie der Altbau als Rohstoffquelle genutzt werden kann (Urban Mining). Die Stadt München sucht wie viele andere große Städte nach Konzepten für einen Wohnungsbau, der bezahlbare Mieten ermöglicht. Weitere Herausforderungen sind Barrierefreiheit und das Bauen für alle Generationen. In der Musterimmobilie der GGT Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik können BAU-Besucher in Form einer Sonderschau Produktlösungen für die Wohnungswirtschaft im Bestand und Neubau am Messestand A4.432 betrachten. Am Montag, 16. Januar, gibt es darüber hinaus zwischen 11 und 12 Uhr eine Führung durch dieses Gebäude.
Technologische Trends
War vor rund zehn Jahren das energieeffiziente Bauen mit Integration von erneuerbaren Energien noch etwas für Pioniere, so ist inzwischen Konsens, dieses Thema bei der Realisierung von Gebäuden zu beachten. Nicht zuletzt der Gesetzgeber hat in den vergangenen Jahren die Stellschrauben kräftig angezogen. Die Forschung winkt mit Konzepten in Sachen Energiespeicher und Mikro-Energie-Anwendungen im besten Sinne des technologischen Know-hows. Kritiker von hochtechnoiden Gebäuden weisen dabei oft darauf hin, dass der gesamte Lebenszyklus vernachlässigt wird. Die Herausforderung besteht also darin, diese Qualitäten miteinander zu vereinen. Die Sonderschau »Bauen 2020« der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen zeigt praxisreife Lösungen, die die Anforderungen von morgen und übermorgen bereits erfüllen – in der Ausstellung genauso wie im Vortragsprogramm (Stand C2.303).
Neue Bauprozesse
Die Baubranche hat sich im Vergleich zu manch anderen Sektoren zwar nicht rasant, aber doch stetig weiterentwickelt: Die Prozesse selbst verändern sich und bedienen sich jüngster Technologien. Inzwischen wird sehr viel modular geplant und gebaut. Und auch die Verwendung von Baurobotik ist im Baualltag eingezogen. Selbst die Umsetzung im 3D-Druck hat es inzwischen von kleinen Gebäudemodellen bis hin zu ganzen Häusern gebracht.
Neue Baumaterialien
Ebenso wie die Prozesse sind die Baumaterialien vom Wandel nicht wegzudenken. Bereits zu den bekannten »alten Hasen« dieser Kategorie zählen wohl Ökozement/-beton, die thermische Bauteilaktivierung (TBA), ton- und lehmbasierte Trockenbauplatten oder Innenputze und Wärmedämmmaterialien jenseits von Polystyrol. Und auch die Verglasungen bieten durch neue Beschichtungen wie PCM hocheffiziente Möglichkeiten, zeitgemäß und nachhaltig zu bauen. Eine sehr mächtige Entwicklung hat die LED-Technologie schon hinter sich und sie wird noch stärker werden, ganz gleich, ob nun ganze Gebäude damit beleuchtet werden oder gar komplette Straßen- und Stadträume.
Smart Home
Speziell die Entwicklungen aus der Elektro-Industrie haben mächtigen Einfluss auf das Bauen genommen. Gebäudeautomation ist längst kein Liebhaber-Spielzeug mehr. Sie ist verantwortlich für effiziente Gebäude, Komfort, Lebensqualität und Sicherheit. Aber auch gesundheitliche und medizinische Aspekte können dank der Gebäudeautomation berücksichtigt werden (Ambient Assisted Living – also mit altersgerechten Assistenzsystemen für ein selbstbestimmtes Leben).
Trends in der Arbeit
Aber nicht nur der alternde Mensch möchte flexibel bleiben. Auch junge Menschen wünschen sich Flexibilität. In Zukunft werden wir viel stärker vernetzt arbeiten und wohnen, an unterschiedlichen Orten und in unterschiedlichen Konstellationen. Heute arbeiten bereits zahlreiche temporär zusammengestellte Teams in sogenannten »Co-Working-Spaces« an gemeinsamen, zeitlich begrenzten Projekten. Die Zukunft des Arbeitens ist nicht mehr abhängig davon, wo das Unternehmen seinen physischen Ort hat.
Trends in Mobilität und Infrastruktur
Das führt auch zu einem veränderten Verständnis von Mobilität. Nicht mehr allein schneller und weiter, sondern vielmehr näher und leiser werden künftige Qualitätsattribute der Bewegung von Menschen sein. Um »Städte der kurzen Wege« zu generieren, gibt es zahlreiche Car-Sharing-Modelle und Konzepte zur Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrs. Dazu gehören Elektromobile, (Lasten-)Pedelecs, Bike- oder auch mobile Kühlstationen. Dass all diese Angebote schon heute meist per App zu nutzen sind, hätte sich vor nur wenigen Jahren sicherlich niemand vorstellen können.
Ausblick
In der Studie »Gebaut 2020«, die vom österreichischen Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie im Jahr 2001 veröffentlicht wurde – also vor gut 15 Jahren – zeichnete man Szenarien von einigen Wohnkonzepten. Diese hießen dann Smart Home, Standard Home, Cataloque Home, No Home, Low Level Home oder auch Without Limits Home. Wie auch immer unsere »Homes« 2020 und in ferner Zukunft aussehen, auf der BAU wird vieles dazu gezeigt, besprochen und diskutiert. Zum Beispiel steht am Freitag, den 20. Januar 2017 das Forum A4 »DETAIL research – Building the Future« unter dem Motto »Bauen für alle«. Sprechen und diskutieren werden dort u.a. Prof. Raphael Frei, Prof. Marc Frohn sowie Prof. Hubert Klumpner. Die weiteren Foren B0 oder C2 sowie Messerundgänge für die Immobilienwirtschaft und auch Preisverleihungen stellen den gewohnt professionellen und inhaltlich anspruchsvollen Rahmen dieser Baumesse.
Gesellschaftliche Trends
Schon Realität sind einige dieser Entwicklungen: etwa Partizipation, das Sanieren von Bestandsgebäuden und die Umnutzung. Dabei spielt auch eine Rolle, wie der Altbau als Rohstoffquelle genutzt werden kann (Urban Mining). Die Stadt München sucht wie viele andere große Städte nach Konzepten für einen Wohnungsbau, der bezahlbare Mieten ermöglicht. Weitere Herausforderungen sind Barrierefreiheit und das Bauen für alle Generationen. In der Musterimmobilie der GGT Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik können BAU-Besucher in Form einer Sonderschau Produktlösungen für die Wohnungswirtschaft im Bestand und Neubau am Messestand A4.432 betrachten. Am Montag, 16. Januar, gibt es darüber hinaus zwischen 11 und 12 Uhr eine Führung durch dieses Gebäude.
Technologische Trends
War vor rund zehn Jahren das energieeffiziente Bauen mit Integration von erneuerbaren Energien noch etwas für Pioniere, so ist inzwischen Konsens, dieses Thema bei der Realisierung von Gebäuden zu beachten. Nicht zuletzt der Gesetzgeber hat in den vergangenen Jahren die Stellschrauben kräftig angezogen. Die Forschung winkt mit Konzepten in Sachen Energiespeicher und Mikro-Energie-Anwendungen im besten Sinne des technologischen Know-hows. Kritiker von hochtechnoiden Gebäuden weisen dabei oft darauf hin, dass der gesamte Lebenszyklus vernachlässigt wird. Die Herausforderung besteht also darin, diese Qualitäten miteinander zu vereinen. Die Sonderschau »Bauen 2020« der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen zeigt praxisreife Lösungen, die die Anforderungen von morgen und übermorgen bereits erfüllen – in der Ausstellung genauso wie im Vortragsprogramm (Stand C2.303).
Neue Bauprozesse
Die Baubranche hat sich im Vergleich zu manch anderen Sektoren zwar nicht rasant, aber doch stetig weiterentwickelt: Die Prozesse selbst verändern sich und bedienen sich jüngster Technologien. Inzwischen wird sehr viel modular geplant und gebaut. Und auch die Verwendung von Baurobotik ist im Baualltag eingezogen. Selbst die Umsetzung im 3D-Druck hat es inzwischen von kleinen Gebäudemodellen bis hin zu ganzen Häusern gebracht.
Neue Baumaterialien
Ebenso wie die Prozesse sind die Baumaterialien vom Wandel nicht wegzudenken. Bereits zu den bekannten »alten Hasen« dieser Kategorie zählen wohl Ökozement/-beton, die thermische Bauteilaktivierung (TBA), ton- und lehmbasierte Trockenbauplatten oder Innenputze und Wärmedämmmaterialien jenseits von Polystyrol. Und auch die Verglasungen bieten durch neue Beschichtungen wie PCM hocheffiziente Möglichkeiten, zeitgemäß und nachhaltig zu bauen. Eine sehr mächtige Entwicklung hat die LED-Technologie schon hinter sich und sie wird noch stärker werden, ganz gleich, ob nun ganze Gebäude damit beleuchtet werden oder gar komplette Straßen- und Stadträume.
Smart Home
Speziell die Entwicklungen aus der Elektro-Industrie haben mächtigen Einfluss auf das Bauen genommen. Gebäudeautomation ist längst kein Liebhaber-Spielzeug mehr. Sie ist verantwortlich für effiziente Gebäude, Komfort, Lebensqualität und Sicherheit. Aber auch gesundheitliche und medizinische Aspekte können dank der Gebäudeautomation berücksichtigt werden (Ambient Assisted Living – also mit altersgerechten Assistenzsystemen für ein selbstbestimmtes Leben).
Trends in der Arbeit
Aber nicht nur der alternde Mensch möchte flexibel bleiben. Auch junge Menschen wünschen sich Flexibilität. In Zukunft werden wir viel stärker vernetzt arbeiten und wohnen, an unterschiedlichen Orten und in unterschiedlichen Konstellationen. Heute arbeiten bereits zahlreiche temporär zusammengestellte Teams in sogenannten »Co-Working-Spaces« an gemeinsamen, zeitlich begrenzten Projekten. Die Zukunft des Arbeitens ist nicht mehr abhängig davon, wo das Unternehmen seinen physischen Ort hat.
Trends in Mobilität und Infrastruktur
Das führt auch zu einem veränderten Verständnis von Mobilität. Nicht mehr allein schneller und weiter, sondern vielmehr näher und leiser werden künftige Qualitätsattribute der Bewegung von Menschen sein. Um »Städte der kurzen Wege« zu generieren, gibt es zahlreiche Car-Sharing-Modelle und Konzepte zur Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrs. Dazu gehören Elektromobile, (Lasten-)Pedelecs, Bike- oder auch mobile Kühlstationen. Dass all diese Angebote schon heute meist per App zu nutzen sind, hätte sich vor nur wenigen Jahren sicherlich niemand vorstellen können.
Ausblick
In der Studie »Gebaut 2020«, die vom österreichischen Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie im Jahr 2001 veröffentlicht wurde – also vor gut 15 Jahren – zeichnete man Szenarien von einigen Wohnkonzepten. Diese hießen dann Smart Home, Standard Home, Cataloque Home, No Home, Low Level Home oder auch Without Limits Home. Wie auch immer unsere »Homes« 2020 und in ferner Zukunft aussehen, auf der BAU wird vieles dazu gezeigt, besprochen und diskutiert. Zum Beispiel steht am Freitag, den 20. Januar 2017 das Forum A4 »DETAIL research – Building the Future« unter dem Motto »Bauen für alle«. Sprechen und diskutieren werden dort u.a. Prof. Raphael Frei, Prof. Marc Frohn sowie Prof. Hubert Klumpner. Die weiteren Foren B0 oder C2 sowie Messerundgänge für die Immobilienwirtschaft und auch Preisverleihungen stellen den gewohnt professionellen und inhaltlich anspruchsvollen Rahmen dieser Baumesse.
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