Verknüpfung mit dem Ort
Doppelhaushälften in Katalonien von Taller Sau

Die Architekten integrierten das Haus in ein Gefälle von über vier Metern. © Andrés Flajszer
In Vidrà, einem Dorf in den katalanischen Vorpyrenäen, haben Taller Sau zwei Doppelhaushälften entworfen, die sich in die steile Topographie einfügen. Das Grundstück weist einen Höhenunterschied von über vier Metern auf. Als Folge hat die in einer U-Form um das Gebäude verlaufende Straße ein Gefälle von mehr als 20 Prozent. Im Norden ergibt sich ein relativ flacher Bereich, der von den Architekten als geschützter Aufenthaltsort im Sommer und gleichzeitig auch als Zugang zu den jeweiligen Doppelhaushälften gestaltet wurde. Die Hanglage bietet einen sehr guten Ausblick auf die Landschaft, die Berge von Bisaura und das Dorf mit seinem pittoresken Glockenturm.


Bei der Ziegeldeckung orientierten sich die Architekten an der regionalen Bebauung. © Andrés Flajszer
Holz und Beton
Mit dem Projekt gingen einige Vorgaben durch den Eigentümer des Grundstücks, dem Zimmereibetrieb Vivet de Vidrà, einher. So sollten hier eine hochwertige Architektur mit regionalem Bezug in Einklang mit einer hohen Energieeffizienz gebracht werden. Ein mehrere Geschosse umfassender Betonsockel gleicht die Höhenunterschiede des Geländes aus. Darauf platzierten die Architekten eine Holzkonstruktion. Die Verwendung des Werkstoffs wird im Innern in Form von Dreischichtplatten aus Fichtenholz und sichtbaren Deckenbalken entsprechend inszeniert. Die Wände sind mit einer Holzfaserdämmung ausgefacht und einer hinterlüfteten Fassade mit Holz-Zement-Verbundplatten als Wetterschale verkleidet.


Das Wohnzimmer bietet einen unverstellten Blick auf den Glockenturm. © Andrés Flajszer
Effiziente Planung
Das Gebäude basiert auf einer BIM-Modellierung, die eine durchgehende Modularität der verwendeten Werkstoffplatten vorsah. So sollte eine Materialverschwendung vermieden und die Kosten gesenkt werden. Die Grundrisse korrespondieren mit dem Effizienzgedanken und weisen entsprechend wenig Verkehrsflächen auf. Funktionen wie Bäder, Küche und Technikbereich sind um einen zentralen Kern gebündelt, der eine freie Konfiguration der Räume ermöglicht. Hinzu kommt eine Minimierung der Fassadenöffnungen. Die einzigen großen Fenster befinden sich an den beiden zwei Geschosse umfassenden Loggien, die sich zum Dorf öffnen. Sie bieten einen unverstellten Ausblick auf den gegenüberliegenden Glockenturm und verknüpfen die beiden Doppelhaushälften mit ihrer Umgebung.
Architektur: Taller SAU
Bauherr: Privat / Fusteria Vivet Vidrà
Standort: Vidrà (ES)