Dresdens kunstvolle „Pick Nick"-Rautenfassade

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Der Neubau „Pick-Nick“ am Straßburger Platz in Dresden beeindruckt mit einer Fassade aus über 8000 Aluminiumrauten. Das Wohn- und Geschäftshaus hat sich von einem kontroversen Bauvorhaben zu einem preisgekrönten Design-Highlight entwickelt. Geplant vom Architekturbüro Leinert Lorenz, steht das siebengeschossige Gebäude an einem der verkehrsreichsten Knotenpunkte der Stadt. Auf knapp 8000 m² Bruttogeschoßfläche entstanden 52 Wohnungen zwischen 31 und 108 m² sowie mehrere Gewerbeeinheiten im Erdgeschoß. Während die platz- und nordseitigen Fassaden eher geschlossen wirken, öffnet sich das Gebäude nach Süden und zu den Stirnseiten mit Glasflächen und durchgehenden Balkonen. 

Die Fassade besteht aus über 8000 Prefa Rauten. © PREFA | Croce & Wir

Raute als Gestaltungsmerkmal

Das umlaufende Fassadenband besteht aus mehr als 8000 Aluminiumrauten in verschiedenen Grün- und Beigetönen. So wird der Baukörper optisch gegliedert, ohne seine Einheit zu verlieren. Die Sonderfarben Olivgrün, Graugrün, Resedagrün, Opalgrün, Hellelfenbein, Perlweiß und Lichtbronze wurden mithilfe künstlicher Intelligenz pixelartig verteilt. „Das Design basiert auf einer abstrahierten Landschaft“, erklärt Architekt Dirk Lorenz. Die Oberfläche reflektiert das Sonnenlicht und verleiht dem Gebäude eine facettenreiche Wirkung, die es deutlich von der Umgebung abhebt.

Wohn- und Geschäftsgebäude in Dresden mit  kultigem Restaurant-Schriftzug. © PREFA | Croce & Wir

Handwerkskunst trifft Innovation

Die Umsetzung der Rautenfassade stellte die Firma Sperber Klempner vor große Herausforderungen. „Die Wandrauten symbolisieren ein Reisfeld – eine abstrakte, spannende Idee“, so Geschäftsführer Jens Sperber. Auf der Baustelle sei dabei höchste Präzision gefragt gewesen, um Chaos zu vermeiden. Ziel war ein funktionales, homogenes Fassadenband ohne sichtbare Einschubtaschen oder Winkelleisten. Dafür wurden etwa die Fensterkästen als Rahmen gebaut, was zugleich ästhetische wie brandschutztechnische Anforderungen erfüllte. Die enge Zusammenarbeit zwischen Architekt:innen und Handwerker:innen war dabei entscheidend. „Gute Architekt:innen suchen früh den Rat der Handwerker:innen“, betont Sperber.

© Bildcredit

Architekturgeschichte mit Symbolkraft

Mit dem Abriss des ehemaligen Schnellrestaurants „Pick-Nick“ begann das Projekt unter heftiger Diskussion. Kritische Stimmen begleiteten den Neubau, doch durch Ausstellungen und Veranstaltungen konnte Akzeptanz geschaffen werden. Heute leuchtet am Gebäude eine Replik des kultigen Restaurant-Schriftzugs „pick-nick“. Das Original befindet sich im Dresdner Stadtmuseum – als Erinnerung an die Vergangenheit und Symbol für den Wandel. Das neue „Pick-Nick“ vereint preisgekrönte Architektur, handwerkliche Perfektion und innovative Gestaltung zu einem markanten Blickfang im Dresdner Stadtbild.

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