12.02.2024 Jakob Schoof

Drususstadion in Bozen von Dejaco + Partner und gmp Architekten

Drususstadion in Bozen, © Marcus Bredt

Das auf 5400 Sitzplätze erweiterte Stadion des FC Südtirol ist eine gelungene Synthese aus Bauelementen der 1930er-, 1960er- und 2020er-Jahre und eine Hommage an den Sichtbetonbau.

Das Stadion wurde auf 5400 Sitzplätze erweitert. © Marcus Bredt

Wenn Fußballvereine in höhere Ligen aufsteigen, muss nicht nur in den Kader investiert werden. Mitunter werden dann auch größere Tribünen, mehr Räume für Presse und Catering und höhere Sicherheitsvorkehrungen im eigenen Stadion fällig. So geschehen in Bozen, wo der ortsansässige FC Südtirol unlängst in die italienische Serie B aufgestiegen ist. Mit der Ertüchtigung des zentral gelegenen, 1936 errichteten Drususstadions für den Zweitliga-Betrieb beauftragte die Gemeinde ein Team aus den Brixener Architekten Dejaco + Partner, gmp Architekten und Bergmeister Ingenieure. 

Großer Rahmen aus Sichtbeton und Stahl

Die Haupttribüne auf der Ostseite des Spielfelds – Zanvettor genannt – entstand bereits in den 1930er-Jahren und wurde 60 Jahre später saniert. Hier entschied sich das Planungsteam für einen kompletten Abriss mit Ausnahme der Schaufassade aus der Zeit des Faschismus. Dahinter entstand ein neuer Tribünenbau aus Sichtbeton und einem von Stahlfachwerkträgern gehaltenen Dach

Die neue Tribüne besteht aus Sichtbeton. Das Dach wird von Stahlfachwerkträgern gehalten. © Marcus Bredt

Viel Raum nicht nur für die Zuschauer

Unter und hinter den Zuschauerrängen sind all die Räume untergebracht, die ein Stadion sonst noch braucht: im Erdgeschoss die Umkleiden für Spieler, Trainer und Schiedsrichter sowie die Mixed Zone für Interviews, im ersten Obergeschoss die Cateringbereiche und WCs für die Zuschauer und im zweiten Obergeschoss zehn auch außerhalb des Spielbetriebs nutzbare Business-Lounges. Außerdem gibt es hier eigene Arbeitsbereiche für die Medienvertreter. Eine mehr als 2 m hohe Sichtbetonmauer trennt die Zuschauer vom Spielfeld. So haben alle Ränge eine bessere Übersicht über das Spielgeschehen und Trennzäune konnten vermieden werden.

Die Westtribüne Canazza ist mit ihrem tonnengewölbten Sichtbetondach eine typische Schöpfung der 1960er-Jahre. © Marcus Bredt

Betondach der 1960er-Jahre saniert

Die Westtribüne Canazza ist mit ihrem tonnengewölbten Sichtbetondach eine typische Schöpfung der 1960er-Jahre. Aus gutem Grund wollte das Planungsteam sie weitestgehend erhalten. Sie wurde allerdings grundsaniert und bis an die Spielfeldenden verlängert. Die neu angesetzten Teilstücke greifen mit ihrem geradlinigen Dachrand die Architektur der Haupttribüne auf, die Höhe des Dachs entspricht jedoch der des Bestandsgebäudes. Die neuen Tribünenfertigteile aus Sichtbeton wurden über die bestehenden Tribünenstufen geschoben. Insgesamt ist die Zuschauerkapazität des Drususstadions mit dem Umbau von 3100 auf rund 5400 gestiegen. Durch den Bau zweier weiterer Tribünen auf der Nord- und Südseite des Spielfelds ließe sich das Fassungsvermögen künftig auf rund 10 000 Plätze steigern. 


Architektur: Dejaco + Partner, gmp Architekten
Bauherr: Gemeinde Bozen / Comune di Bolzano
Standort: Viale Trieste, 19, 39100 Bolzano (IT)


Tragwerks- und TGA-Planung, Brandschutz: Bergmeister Ingenieure

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