ECA-Hauptsitz von Architram in Lausanne

Mit seiner transparenten, facettenreichen Glashülle lässt der Büroneubau am Stadtrand von Lausanne vergessen, dass es hier um maximale Sicherheit geht: Nutzer sind eine Versicherung und diverse Notrufstellen des Kantons Waadt. Ende 2014 hatten die Architekten Architram den Wettbewerb für den neuen Hauptsitz des ECA, eines kantonalen Versicherungsträgers für Feuer- und Elementarschäden, in der Nähe des Flughafens Blécherette gewonnen. Das Grundstück für den ECAvenir getauften Neubau befand sich zuvor schon im Besitz des Unternehmens. 

Neben Büro- und Verwaltungsbereichen des ECA beherbergt der Neubau auch Räume für Ausbildung, Konferenzen und Ausstellungen. Hinzu kommen die zentralen Notrufstellen des Kantons, darunter Polizei, Feuerwehr und Ambulanz, die Verkehrsleitstellen der Agglomeration Lausanne-Morges und weitere Infrastruktureinrichtungen für Sicherheit und Zivilschutz. Dieses Zusammentreffen diverser Notfallzentren an einem Ort ist schweizweit ein Unikum und erforderte daher ein ausgefeiltes Sicherheitssystem.

Mit 16 500 m² Bruttogrundfläche bietet der Neubau Platz für rund 280 Mitarbeiter und weitere Nutzergruppen. Eine Rampe auf der Nordseite führt die Besucher zur öffentlich zugänglichen, ersten Etage. Hier befinden sich neben dem Empfang und Ausbildungsstätten auch Ausstellungsräume für die Feuer- und Gefahrenprävention sowie ein Restaurant. Auf den oberen Ebenen gruppieren sich die Büros des ECA rund um den zentralen Innenhof. Im Gebäudekern findet die Notrufzentrale als Ort höchster Sicherheit ihren Platz.

Für den Sockelbereich und die beiden obersten Geschossen entwarfen die Architekten eine zweischalige Glasfassade, deren facettierte Außenhülle aus wechselweise ein- und auswärts geneigten Scheiben besteht. Ebene Glasfassaden im öffentlich zugänglichen ersten Obergeschoss und zum Innenhof bilden dazu einen formalen Kontrast. Dabei lag der Fokus – ganz im Sinne des Gebäudeinhalts – auf maximaler Sicherheit: Brandschutz, Rauchabzug bis hin zu Einbruchschutz und Durchschusshemmung markieren die notwendigen Standards je nach Gebäudebereich.

© Damian Poffet

Die Ausführung erfolgte mit Fassaden-, Verglasungs- und Türelementen von Forster. So bildet etwa das System thermfix vario rund 3900 m² Fassadenfläche im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss, ebenso wie an 2400 m² Fassade rund um den Innenhof. Für die inneren Fassadenflächen und Brandschutztüren kam das System Forster fuego light zum Einsatz. Neben der allgegenwärtigen Glashülle ergänzen Glasbrüstungen und -wände das helle, transparente und kristalline Gebäudekonzept. JS