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Effizienzhaus Plus: Status quo, Potenziale, Entwicklungen
Laut Definition produziert ein Gebäude nach „Effizienzhaus Plus Standard“ der Bundesregierung mehr Energie, als es verbraucht. Es wird nach EnEV 2009 mit DIN 18599 bilanziert und muss sowohl einen negativen Endenergie- als auch einen negativen Primärenergiebedarf haben, Beleuchtung und Haushaltsgeräte mit eingerechnet. Die Berechnung bezieht sich dabei auf die Jahresbilanz. Im Förderprogramm, das von Helga Kühnhenrich, Vertreterin der Forschungsinitiative Zukunft Bau, vorgestellt wurde, befinden sich aktuell rund 35 Modellvorhaben, darunter auch einige Sanierungsobjekte, die diesen „Plus-Energie-Standard“ erfüllen. Erste realisierte Leuchtturmprojekte ermöglichen nun, nach ein bis zwei Jahren Laufzeit, ein erstes Zwischenfazit. Viele Projekte wurden einem technischen und sozial-wissenschaftlichen Monitoring unterzogen.
Neben der Entwicklung neuer Baumaterialien oder der Anwendung innovativer Technologien beschäftigt sich die Forschungsinitiative Zukunft Bau auch mit zukunftsgerechten Gebäudekonzepten. Im Jahr 2010 wurde der Effizienzhaus Plus Standard durch die Forschungsinitiative eingeführt, den Häuser erfüllen, welche in der Bilanz mehr Energie im Jahr erzeugen als für deren Betrieb notwendig ist. Dieses „Plus“ an Energie soll insbesondere für die Elektromobilität oder Quartiersversorgung zur Verfügung stehen. Neben dem Pilotprojekt der Bundesregierung „Mein Haus, meine Tankstelle!“ in Berlin, ist seit 2011 ein bundesweites Netzwerk aus momentan etwa 35 unterschiedlichen Modellvorhaben im Ein- und Mehrfamilienhausbau durch das Förderprogramm Effizienzhäuser Plus aufgebaut worden. Die ersten Ergebnisse der bereits fertiggestellten Gebäude bestätigen das langfristige Ziel, diesen Gebäudestandard in Zukunft bundesweit zu etablieren.
Prototyp und Wegbereiter
Das wohl bekannteste Objekt der Initiative ist das Effizienzhaus Plus der Bundesregierung von Werner Sobek Architekten in Berlin. Das Gebäude ist mehr als ein „normales“ Wohngebäude, es fungiert gleichzeitig als Anschauungs- und Experimentierobjekt des Bundes. Die Grundidee des Energiekonzepts ist, dass alle Energieströme aktiv vernetzt und gesteuert werden. Die Energieversorgung basiert auf einer Photovoltaikanlage und Wärmepumpe. Natürlich besteht auch die Möglichkeit des Zugriffs auf das städtische Energienetz. Durch die Gebäudeautomation wird gesteuert, wie viel Energie in das Speichersystem eingespeist wird oder für die Elektromobilität zur Verfügung steht. Dies alles wird unter realen Bedingungen geprüft. In den ersten 15 Monaten bewohnte eine vierköpfige Familie das Wohnhaus, danach wurde es für die Öffentlichkeit geöffnet. Es fanden unterschiedliche Veranstaltungen zum Thema Energie und Effizienzhaus Plus statt. Momentan ist erneut eine vierköpfige Familie eingezogen, die das Haus für ein Jahr bewohnen wird. Der Energieverbrauch der Testfamilie kann dabei direkt im Internet mitverfolgt und überprüft werden. Auf der Internetseite der Forschungsinitiative ist eine Liveschaltung der Energieverbräuche einsehbar. „Wir wollen sehr transparent sowohl mit den Erfolgen als auch den Problemen umgehen, die sich bei diesem Gebäude ergeben haben. Die ersten Erfahrungen haben gezeigt, dass das Konzept ein voller Erfolg ist. Das Plus wurde schon im ersten Betriebsjahr erreicht“, bilanziert Helga Kühnhenrich.
Das wohl bekannteste Objekt der Initiative ist das Effizienzhaus Plus der Bundesregierung von Werner Sobek Architekten in Berlin. Das Gebäude ist mehr als ein „normales“ Wohngebäude, es fungiert gleichzeitig als Anschauungs- und Experimentierobjekt des Bundes. Die Grundidee des Energiekonzepts ist, dass alle Energieströme aktiv vernetzt und gesteuert werden. Die Energieversorgung basiert auf einer Photovoltaikanlage und Wärmepumpe. Natürlich besteht auch die Möglichkeit des Zugriffs auf das städtische Energienetz. Durch die Gebäudeautomation wird gesteuert, wie viel Energie in das Speichersystem eingespeist wird oder für die Elektromobilität zur Verfügung steht. Dies alles wird unter realen Bedingungen geprüft. In den ersten 15 Monaten bewohnte eine vierköpfige Familie das Wohnhaus, danach wurde es für die Öffentlichkeit geöffnet. Es fanden unterschiedliche Veranstaltungen zum Thema Energie und Effizienzhaus Plus statt. Momentan ist erneut eine vierköpfige Familie eingezogen, die das Haus für ein Jahr bewohnen wird. Der Energieverbrauch der Testfamilie kann dabei direkt im Internet mitverfolgt und überprüft werden. Auf der Internetseite der Forschungsinitiative ist eine Liveschaltung der Energieverbräuche einsehbar. „Wir wollen sehr transparent sowohl mit den Erfolgen als auch den Problemen umgehen, die sich bei diesem Gebäude ergeben haben. Die ersten Erfahrungen haben gezeigt, dass das Konzept ein voller Erfolg ist. Das Plus wurde schon im ersten Betriebsjahr erreicht“, bilanziert Helga Kühnhenrich.
Effizienzhaus Plus Netzwerk
Der Prototyp in Berlin gilt als Wegbereiter für weitere Anwendungen. Die Initiative ist bestrebt, den Effizienzhaus Plus-Standard als allgemeingültigen Gebäudestandard zu erforschen und zu etablieren. Seit 2012 wird dazu ein Netzwerk aufgebaut. Moment befinden sich darin ca. 35 Gebäude im Mehr- und Einfamilien-Wohnbereich. Das Netzwerk definiert sich als technologieoffen, das bedeutet, dass eine Vielfalt von sehr unterschiedlichen Konzepten von Low-Tech-Ansätzen bis zur Verwendung von hochtechnisierten Produkten erwünscht ist. „Genau diese Breite an unterschiedlichen Ansätzen wollen wir abdecken. Wir wollen am Modell forschen und wir wollen vor allem unterschiedliche Techniken entwickeln. Wir unterstützen Begleitforschungsprogramme und anteilig auch den Einsatz von innovativen Technologien“, erläutert Helga Kühnhenrich.
Der Prototyp in Berlin gilt als Wegbereiter für weitere Anwendungen. Die Initiative ist bestrebt, den Effizienzhaus Plus-Standard als allgemeingültigen Gebäudestandard zu erforschen und zu etablieren. Seit 2012 wird dazu ein Netzwerk aufgebaut. Moment befinden sich darin ca. 35 Gebäude im Mehr- und Einfamilien-Wohnbereich. Das Netzwerk definiert sich als technologieoffen, das bedeutet, dass eine Vielfalt von sehr unterschiedlichen Konzepten von Low-Tech-Ansätzen bis zur Verwendung von hochtechnisierten Produkten erwünscht ist. „Genau diese Breite an unterschiedlichen Ansätzen wollen wir abdecken. Wir wollen am Modell forschen und wir wollen vor allem unterschiedliche Techniken entwickeln. Wir unterstützen Begleitforschungsprogramme und anteilig auch den Einsatz von innovativen Technologien“, erläutert Helga Kühnhenrich.
Als Beispiele zieht sie das Effizienz-Plus-Mehrparteien-Haus in Riedberg unter der Leitung der Nassauischen Heimstätte und das Aktiv-Stadthaus, beide von HHS Planer + Architekten AG und beide in Frankfurt heran. Bei beiden Projekten, die sich momentan im Bau befinden, wurde der Grundsatz auf ein Mehrfamilienhaus übertragen. Eine weitere wichtige Frage ist, wie der Effizienzhaus Plus-Standard in den Bestand übertragen werden kann. Dazu wurde von der Forschungsinitiative im Jahr 2011 gemeinsam mit dem Arbeitskreis für Altbauerneuerung ein Wettbewerb ausgelobt, bei dem sich Wohnungsbaugesellschaften mit ihren Objekten bewerben konnten. Als Sieger kam die NUWOG AG in Neu-Ulm heraus, die zwei unterschiedliche Gebäudezeilen zur Verfügung gestellt hat. Diese werden nun saniert und in einem Effizienzhaus Plus-Standard realisiert. Dazu wurden im Rahmen eines Architektenwettbewerbs zwei Teams ausgewählt, HS Ruhr West mit Werner Sobek Architekten sowie die TU Darmstadt mit o5 Architekten die nun zwei unterschiedliche Herangehensweisen des Effzienzhaus Plus-Standards im Bestand umsetzen.
„Von einem Pilotprojekt ausgehend hat sich ein Netzwerk von Ein- und Mehrfamilienhäusern entwickelt. Nun weisen wir das Konzept auch im Bestand nach. Weiterhin möchten wird das Prinzip auch auf den Nicht-Wohnungsbereich und auf Quartiersebene ausweiten. Wir haben gelernt, dass das Konzept bei der Betrachtung von Einzelgebäuden irgendwann an seine Grenzen stößt. Die Ausweitung auf die Quartiersebene wird deshalb in Zukunft eine große Bedeutung spielen. Demnach werden wir auch unsere eigene Definition des Effizienzhaus Plus neu überdenken und diskutieren“, erläutert Helga Kühnhenrich die kommenden Schritte. Dabei beschäftigt sich die Forschung mit dem technischen und energetischen Monitoring, aber auch mit dem Nutzer. Hierfür wird im Rahmen des Netzwerks ein sozialwissenschaftliches Monitoring durchgeführt, dass sich beispielsweise damit auseinandersetzt, wie das Nutzerverhalten sensibilisiert werden kann oder welche Ansprüche der Nutzer an das Gebäude hat. „Das übergeordnete Thema lautet: Wie viel Technik brauchen wir? Wie funktioniert die Schnittstelle Technik und Mensch? Technik soll entlasten und nicht belasten. Wir erforschen, an welcher Stelle und auf welchem Weg wir uns hier momentan befinden“.
Die Forschungsinitiative Zukunft Bau versteht sich daher nicht nur als Förderorgan für Forschungsvorhaben, sondern möchte diesen Exkurs aktiv verbreiten und zur Auseinandersetzung anregen. „Gerade im Architektur- und Planungsbereich sehen wir noch sehr viel Potenzial in der Forschung, gerade der Planungsprozess sollte noch näher beleuchtet werden.“ Helga Kühnhenrich schließt Ihren Vortrag mit einem Anstoß: „Ich möchte Sie anregen, weiter zu denken. Die Ziele für 2020 und 2050 sind gesteckt, aber was geschieht nach der Energiewende? Wie werden wir nach der Energiewende bauen? Wie werden wir wohnen? Wir brauchen Visionen, wir brauchen Bilder wie unsere Gebäude und Städte der Zukunft aussehen. Machen Sie mit!“
Über die Forschungsinitiative Zukunft Bau
Die Forschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) versteht sich als Forschungsprogramm für die angewandte Bauforschung. In zahlreichen Veranstaltungen, Modellvorhaben und Veröffentlichungen werden die Ergebnisse von mittlerweile über 750 Forschungsprojekten präsentiert und der Diskurs über das Bauen der Zukunft angestoßen. Ziel der Forschungsinitiative ist es, die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Bauwesens im europäischen Binnenmarkt zu stärken sowie neue Erkenntnisse im Bereich technischer, baukultureller und organisatorischer Innovationen zu fördern. Dabei beruht das Forschungsprogramm auf drei Säulen: Der Auftragsforschung, der Antragsforschung und dem Netzwerk Effizienzhaus-Plus.
Die Forschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) versteht sich als Forschungsprogramm für die angewandte Bauforschung. In zahlreichen Veranstaltungen, Modellvorhaben und Veröffentlichungen werden die Ergebnisse von mittlerweile über 750 Forschungsprojekten präsentiert und der Diskurs über das Bauen der Zukunft angestoßen. Ziel der Forschungsinitiative ist es, die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Bauwesens im europäischen Binnenmarkt zu stärken sowie neue Erkenntnisse im Bereich technischer, baukultureller und organisatorischer Innovationen zu fördern. Dabei beruht das Forschungsprogramm auf drei Säulen: Der Auftragsforschung, der Antragsforschung und dem Netzwerk Effizienzhaus-Plus.
Zur Person
Helga Kühnhenrich ist als Referentin im Bereich der Bauforschung beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung tätig. Nach einem Architekturstudium an der TU Berlin und ersten Berufsjahren in Architekturbüros und der internationalen Entwicklungszusammenarbeit hat sie ein Hochbaureferendariat beim Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung in Bonn absolviert. Mit dem Wechsel im Jahr 2012 zum Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung ist sie heute für die Forschungsprogrammplanung und -management sowie für die Begleitung von Zukunft Bau Forschungsprojekten und Modellvorhaben zuständig.
Helga Kühnhenrich ist als Referentin im Bereich der Bauforschung beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung tätig. Nach einem Architekturstudium an der TU Berlin und ersten Berufsjahren in Architekturbüros und der internationalen Entwicklungszusammenarbeit hat sie ein Hochbaureferendariat beim Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung in Bonn absolviert. Mit dem Wechsel im Jahr 2012 zum Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung ist sie heute für die Forschungsprogrammplanung und -management sowie für die Begleitung von Zukunft Bau Forschungsprojekten und Modellvorhaben zuständig.
Vortrag von Helga Kühnhenrich, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, im Rahmen der fünfteiligen Veranstaltungsreihe „Die Zukunft des Bauens“, veranstaltet von DETAIL research und der Forschungsinitiative Zukunft Bau des BMUB und BBSR am 22. Mai in Frankfurt zum Thema "Ganzheitliche Konzepte zur Erstellung von Plusenergiehäusern“.