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Energieschub im historischen Kontext

Plusenergiegebäude müssen nicht wie hochgerüstete Maschinen gestaltet sein – wenn das städtebauliche Umfeld stimmt: Der neue Kindergarten von Gemaile Rechak Architectes im nordfranzösischen Breteuil gibt seine vorbildliche Energiebilanz erst auf den zweiten Blick zu erkennen.
Zugegeben: Das Grundstück an der Rue des Écoles in Breteuil, rund 70 Kilometer nördlich von Paris, bot nahezu ideale Voraussetzungen für ein Gebäude, das sowohl energetisch als auch städtebaulich sinnvoll ist. Die Straße begrenzt die Parzelle im Nordwesten, so dass sich das Gebäude nach Südosten zum ruhigen Innenhof hin öffnen kann. Außerdem sind die umliegenden Gebäude meist ein- bis zweigeschossig, so dass Verschattung kaum ein Problem war. Und drittens existiert vor Ort bereits ein mit Holz befeuertes Nahwärmenetz – die beste Voraussetzung also für einen CO2-neutralen Gebäudebetrieb.
Der Pariser Architekt Gemaile Rechak entwarf einen L-förmigen, eingeschossigen Baukörper, der sich mit Backsteinsockel und Kupferfassade von der Straße ab- und mit großen Verglasungen dem Innenhof zuwendet. 120 Kinder finden in dem Gebäude Platz, das vier Gruppen- und einen Bewegungsraum für sie bereithält. Das Gebäude ist ein Holzskelettbau mit Außenwänden in Holzrahmenbauweise.
Maßgeblich für den Nullenergiestandard waren neben der Holzheizung und der günstigen Ausrichtung zur Sonne vor allem die hohe Luftdichtigkeit der Gebäudehülle und eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung. 140 Quadratmeter Photovoltaikelemente auf den leicht nach Südwesten und Südosten geneigten Dachflächen erzeugen im Jahresverlauf mehr Strom, als das Gebäude rechnerisch verbraucht.
Kindergarten in Breteuil
Bauherr: Stadt Breteuil
Architekt: Gemaile Rechak Architectes, Paris
Nutzfläche: 530 m²
Baukosten: 1 Mio. Euro
Zertifizierung: Démarche HQE „Batiment à Energie Positive“, BBC Effinergie
Kindergarten in Breteuil
Bauherr: Stadt Breteuil
Architekt: Gemaile Rechak Architectes, Paris
Nutzfläche: 530 m²
Baukosten: 1 Mio. Euro
Zertifizierung: Démarche HQE „Batiment à Energie Positive“, BBC Effinergie