Zwischen oben und unten
Erweiterung eines Pavillons zum Wohnhaus in Chile

Der Neubau sitzt weiter unten im Hang und ist über eine Magistrale mit dem Bestand verbunden. © Nicolás Saieh
In der chilenischen Küstenstadt Zapallar haben Ignacio Correa Arquitecto einen Pavillon zu einem Wohnhaus erweitert. Das Gebäudeensemble sitzt in einem steil zulaufenden Hang und bietet beeindruckende Ausblicke auf den Pazifischen Ozean. Es wird von der Schwester des Architekten als Rückzugsort vor der Hektik der Hauptstadt Santiago de Chile genutzt. Der polygonal geschnittene und eingeschossige Bestandsbau diente ursprünglich als Atelier des Architekten Horacio Smith. Als Erweiterung kam nun ein zweigeschossiger Bau hinzu, der weiter unten im Hang platziert ist. Eine verglaste Verbindungsmagistrale sorgt für die Verknüpfung von oben und unten.


Das Gelände wird über interne und externe Landschaftstreppen erschlossen. © Nicolás Saieh
Architektur als Landschaft
Sowohl der Bestand als auch der Neubau fügen sich in die Landschaft ein. Ersterer sitzt als eine auf zwei Seiten vollflächig verglaste Krone mit großer Terrasse ganz oben. Hier befinden sich das Wohn- und Esszimmer mit Küche. Der polygonal geschnittene Erweiterungsbau orientiert sich an der Kubatur des Bestands. Hier befinden sich die beiden Schlafzimmer mit Bad, verteilt auf zwei Geschosse. Große Fenster machen die umgebende Landschaft durch inszenierte Ausblicke erlebbar. Raum und Topografie gehen so ineinander über. Die zickzackförmige Verbindungsmagistrale verläuft parallel zu einer äußeren Treppe und verstärkt den Bezug von Innen und Außen.


Blick vom Bestandsbau auf die umgebende Hügellandschaft. © Nicolás Saieh
Zurückhaltende Materialität
Während es sich beim Bestand um einen aufgeständerten Holzbau handelt, sitzt der Neubau geerdet auf einem sichtbaren Betonsockel, der das Fundament bildet. Er wurde als Holz-Stahlkonstruktion errichtet und ist mit einer vertikalen Kiefernlattung verkleidet. Wie beim Bestand sorgt eine Pfosten-Riegel-Fassade mit großen Glasflächen für beeindruckende Ausblicke. Das dunkle Äußere der beiden Bauten bildet einen Kontrast zum warmen Inneren, wo sichtbare Verkleidungen aus Kieferholz für Böden, Wände und die Treppen eine behagliche Atmosphäre erzeugen. Insgesamt nimmt sich das Innere zurück und überlässt die Bühne dem eigentlichen Hauptdarsteller: der umgebenden Natur.
Architektur: Ignacio Correa Arquitecto
Bauherr: Privat
Standort: Zapallar (CL)