25.07.2023 Julia Voitl

Experiment, Evidenz und Exchange: Das Krankenhaus

Die Ausstellung zeigt 13 internationale Krankenhausprojekte. © Julia Voitl

Die Ausstellung „Das Kranke(n)haus. Wie Architektur heilen hilft“ im Architekturmuseum der Technischen Universität München (TUM) bringt Transparenz in die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Gesundheitsarchitektur. In drei Abschnitten zeigt das Kuratorenteam Tanja C. Vollmer, Andres Lepik und Lisa Luksch ein breites Feld an globalen Projekten.

Der erste Blick in den Ausstellungsraum, © Julia Voitl

Experimentierfelder der Architektur

Der erste Blick in die Ausstellung eröffnet einen Assoziationsraum. Wieso versperrt ein Krankenhausbett demonstrativ die Sicht in die grüne Landschaft dahinter? Bereits dieser Auftakt führt den Besucherinnen und Besuchern die Perspektive des Patienten vor Augen und definiert damit das Klischee des „Ausblicks ins Grüne“ ganz neu. Nach dem Leitbild, die Bedürfnisse des Patienten in den Fokus zu rücken, untersucht der erste Abschnitt „Experiment“ neue Potenziale im Gesundheitsbau. Die ausgewählten Beispiele an Therapie- und Nachsorgeeinrichtungen sind wie eine gestaffelte Wolkenlandschaft im Raum verteilt.

Evidence Based Design

Im Zentrum des Bereichs „Evidenz“ stehen 13 internationale Krankenhausprojekte, die bereits funktionierende Ansätze heilender Architektur für die Gestaltungswelt aufzeigen und dabei eine reflektorisch-orientierende Rolle einnehmen. Durch die reduzierte, einfache Ausstellungsgestaltung wird der Fokus auf die Inhalte und Konzepte der gezeigten Gesundheitsbauten geworfen. Die Projekte unterteilen sich nach sieben, farbig abgetrennten Faktoren, die nachweislich für eine gute, gesundheitsfördernde Gestaltung ausschlaggebend sind. Zu diesen „Heilenden Sieben“ gehören unter anderem Orientierungspunkte in Krankenhausanlagen, Rückzugsmöglichkeiten für Patienten oder auch angenehme Geruchs- und Geräuschkulissen. Einige Besuchende können diese Konzepte vielleicht auch in der Ausstellungsgestaltung wiedererkennen.

Die „Heilenden Sieben“ im Überblick, © Julia Voitl

Ort des Austausches

Der dritte, räumlich abgegrenzte Teil der Ausstellung stellt den Austausch und die Diskussion in den Fokus. Mittels kommender Vorträge, Debatten und Workshops sollen Besucher und Expertinnen angeregt werden, neue Anforderungen für den Krankenhausbau zu formulieren und damit bereits bestehende Faktoren zu erweitern. Die Gestaltung, die auf eine informative Buchsammlung und die Geruchsinstallation „Making Sense“ von Sissel Tolaas reduziert ist, soll im Laufe der Zeit wachsen. Ob die leeren Abschnitte während der Ausstellungsdauer gefüllt werden, ist im Moment noch offen. Die Teilnahme an den interaktiven Besucherumfragen ist bereits groß.

Ein Forum des Austausches und Diskurses, © Julia Voitl

„Wenn der Körper erkrankt, erkrankt der Raum mit ihm“, so Vollmer. Die Ausstellung verdeutlicht diese veränderte Raumwahrnehmung und welche Rolle die Architektur dabei spielt. Wer selbst aktiv werden will, kann noch bis zum 21. Januar 2024 mit allen Sinnen an der Diskussion über die Zukunft des Krankenhausbaus mitwirken.


Ausstellungsort: Architekturmuseum der TUM (Pinakothek der Moderne), Barer Straße 40, 80333 München (DE)
Ausstellungsdauer: 12. Juli 2023 bis 21. Januar 2024
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10–18 Uhr, Donnerstag 10–20 Uhr, montags geschlossen


Weitere Informationen: architekturmuseum.de

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