Aluminiumrohre für den Röhrenhersteller
Firmenzentrale in Gliwice von KWK Promes
Alle drei Baukörper der neuen Firmenzentrale von Gambit sind mit Ausnahme der Eingänge mit Aluminiumrohren verkleidet. © Juliusz Sokołowski
Die neue Firmenzentrale von Gambit, einem Anbieter von Haustechnikinstallationen und Entwässerungsrohren, steht in einem Wohngebiet am südlichen Stadtrand von Gliwice. Zwar führen zwei Autobahnen in unmittelbarer Nachbarschaft vorbei, doch die Lage ist ungewöhnlich für einen Industriebetrieb - zumal das nächstgelegene Gewerbegebiet nur einen Kilometer entfernt im Norden liegt. Die kleinmaßstäbliche Siedlungsstruktur bestimmte auch den Entwurf des Architekturbüros KWK Promes für den Neubau. Dieser sollte Büroräume, eine Lagerhalle und eine Werkstatt unter einem Dach vereinen und überdies das Unternehmen werbewirksam nach außen repräsentieren. Der Bebauungsplan verlangte eine Beschränkung der Gebäudehöhe auf nur zwei Geschosse.


An den Stirnseiten kommt die Stapelung der Rohre besonders deutlich zum Ausdruck. © Juliusz Sokołowski
Einheitliche Hülle mit ablesbarem Inhalt
Ursprünglich hatten die Architekten einen rechtwinkligen Baukörper geplant, den sie ringsherum mit den Abwasserrohren von Gambit verkleiden wollten. Daraus entwickelte sich sukzessive das heutige, dreiteilige Bauvolumen, das die einzelnen Bestandteile des Raumprogramms deutlich ablesbar macht: Ein zweigeschossiger Baukörper mit gestutztem Giebeldach enthält die Büroräume, ein eingeschossiger Flachbau mit Dachterrasse die Werkstatt und der größte Baustein, ein zweigeschossiger Flachbau, das Logistiklager.


Ein expressives Betontragwerk bestimmt die Büroräume des Unternehmens. © Juliusz Sokołowski
Fassadenverkleidung aus Edelstahl statt PVC
Auch die Fassadenverkleidung wandelte sich mit der Zeit: Ursprünglich hatten die Architekten sie gewählt, um Kosten zu sparen – in der Annahme, dass der Auftraggeber die Rohre zum Selbstkostenpreis würde bereitstellen können. Allerdings stellte sich heraus, dass die Produkte von Gambit der UV-Strahlung nicht standhalten, da sie üblicherweise im Erdreich verlegt werden. Daher entschied KWK Promes sich für einfache, unbeschichtete Aluminiumrohre, die mit der Zeit eine natürliche Patina annehmen. Wie alle Rundformen erreichen auch die Rohre bei einem Winkel von 60 Grad die größte Packungsdichte. Diese Art der Stapelung gab zugleich die Dachneigung des Büroflügels vor.


Ein großes Oberlicht versorgt das ansonsten fensterlose Obergeschoss des Bürotrakts mit Tageslicht. © Juliusz Sokołowski


© Juliusz Sokołowski
Nistplätze für Vögel in der Fassade
An den Gebäudekanten sind die Aluminiumrohre mit Deckeln verschlossen, um zu verhindern, dass sie Pfeifgeräusche im Wind erzeugen. Die ursprüngliche Forderung des Bauherrn, die Röhrenkonstruktion komplett mit Vogelschutznetzen einzuhüllen, konnten die Architekten abwenden – sei es aus Kostengründen oder der Biodiversität zuliebe, sei dahingestellt. In jedem Fall können Vögel nun in der Röhrenfassade ihre Nester bauen.
Architektur: Robert Konieczny KWK Promes
Bauherr: Gambit Systems
Standort: Bojkowska 120, Gliwice
Tragwerksplanung: Firma Inżynierska STATYK


















