Gemeinsamer Auftritt im Münchner Ledigenheim

Im Münchner Westend haben Erco und Jung letzten Mittwoch einen gemeinsamen Showroom eröffnet. Ort ist das denkmalgeschützte Ledigenheim von Theodor Fischer, ein Ziegelbau von 1927 und seltenes Zeugnis der Münchner Moderne. Auf rund 450 Quadratmetern im Erdgeschoss und Souterrain präsentieren die beiden Hersteller ihre Systeme in den ehemaligen Räumen einer Bank.

© Henrik Schipper

Das Gestaltungskonzept stammt von der Architektin Felicia Lehmann (Lehmann, Tabillion & Castorph) und wurde in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege entwickelt. Ziel war es, die ursprünglichen Raumdimensionen wiederherzustellen und den Charakter des Gebäudes zu bewahren. Schlichte weiße Wände, reduzierte Einbauten und ein neu verlegter Terrazzo-Boden zitieren die Architektur der Entstehungszeit. 

© Henrik Schipper

Der zentrale Eingangsbereich mit Lounge und Café verbindet die beiden Markenflächen, die in den Flügeln eigenständig angeordnet sind. Erco inszeniert nach dem Prinzip „Licht statt Leuchten“ verschiedene Zonen für Präsentation, Besprechung und Erlebnis. Jung zeigt in Beratungs- und Bemusterungsbereichen die Vielfalt seiner Schalter- und Steuerungssysteme, von KNX bis Les Couleurs Le Corbusier. 

Besonderes Highlight ist der erhaltene Tresorraum im Untergeschoss. In den Schließfächern werden künftig Schalter in allen 63 Le-Corbusier-Farben präsentiert. Ein Podest in der Mitte erlaubt die Betrachtung der Stücke, präzise ausgeleuchtet von wechselnden Lichtszenarien. Ergänzt wird die Inszenierung durch Grafiken von Otl Aicher, die den Weg ins Untergeschoss begleiten und historische Bezüge aufgreifen. 

© Henrik Schipper

Der Showroom versteht sich nicht allein als Ausstellungsfläche, sondern als Forum für Austausch und Zusammenarbeit. Mit Workshops und Veranstaltungen soll er künftig Architekt:innen und Planenden einen Ort bieten, an dem die Wechselwirkung von Licht, Steuerung und Architektur direkt erfahrbar wird. NG