Gemeinschaftszentrum in Kamwokya von Kéré Architecture

Am Rand von Ugandas Hauptstadt liegt Kamwokya – das ärmste Viertel Kampalas. In der eher informellen Siedlung aus aneinandergereihten Slums leiden die Bewohner schon lange unter der extrem hohen Bevölkerungsdichte und schlecht ausgebauten Infrastruktur. Ein neues Gemeinschaftszentrum mit vielseitigem Sport- und Freizeitprogramm und dem Angebot an Bildung soll die soziale Perspektive der lokalen Bevölkerung nun nachhaltig verbessern. 

Gemeinschaft stärken

Das Projekt entstand durch die Partnerschaft der lokalen Kamwokya Christian Caring Community und der sich international für verbesserte Lebensbedingungen marginalisierter Randgruppen einsetzenden Ameropa Stiftung. Das Zentrum zielt darauf ab, die Gemeinschaft zu stärken. Es soll der Bevölkerung mehr Eigenverantwortung übertragen und Mut für die Zukunft machen.

Erweiterung des Bestands

Bisher wurde das Gelände bereits als Sport- und Spielplatz sowie für gemeinschaftliche Aktivitäten genutzt. Ziel des Umbaus war es, die Anlage so aufzuwerten, dass der öffentliche und freie Charakter des Geländes erhalten bleibt. Kéré Architecture schufen ein Ensemble aus Außenanlagen und kleineren Mehrzweckbauten, das erhöht auf einer Plattform liegt.

Multifunktionale Nutzung

Die Anlage wurde um zwei neue, natürlich belüftete Gebäude ergänzt, in denen sich ein kleiner Fitnessraum sowie Mehrzweckräume befinden. Hier wird eine schulische Grundausbildung angeboten. Darüber hinaus finden in den Räumlichkeiten kulturelle Workshops für Handwerk, Musik und Tanz statt. Auch ein Musikstudio sowie ein Internetcafé sind in den Gebäuden untergebracht. Ein kleines Nebengebäude beherbergt einen Sanitärbereich mit Duschen und Toiletten. In der nordöstlichen Ecke liegt ein Trinkwasserturm.

Tribünenartige Sitzstufen umgeben den zentralen Sportplatz. © Jaime Herraiz, Kéré Architecture

Sozialer Treffpunkt

Der zentrale Sportplatz bildet den höchsten Punkt der Anlage. Tribünenartige Stufen umgeben den Platz, bieten Zuschauern die Möglichkeit die Spiele zu verfolgen und schaffen gleichzeitig einen Versammlungsort sowie informellen Treffpunkt.

Der zentral gelegene Sportplatz bietet der Bevölkerung einen sozialen Treffpunkt. © Jaime Herraiz, Kéré Architecture

Regenwasserauffangsystem

Ausgehend vom zentralen Sportplatz entwickeln sich weitere Ebenen nach unten. Die Staffelung dient der Entwässerung der Anlage. Ein effizientes System sammelt das Regenwasser und schützt die Bauten vor wiederkehrenden Überschwemmungen in der Regenzeit. Die gestaffelten Bereiche ermöglichen es, dass auf den verschiedenen Höhenniveaus mehrere Aktivitäten gleichzeitig stattfinden können.

Die schmetterlingsförmigen Dächer verschatten die Mehrzweckgebäude sowie einige der Außenanlagen. © Jaime Herraiz, Kéré Architecture

Filigrane Überdachung

Die Dächer werden von filigranen Metallkonstruktionen getragen und ermöglichen so eine natürliche Luftzirkulation der Innenräume. Auch einige der Außenanlagen sind mit den schmetterlingsförmigen Dächern überdacht – die nicht nur Schatten und Schutz bieten, sondern dem gesamten Gelände eine visuelle Identität verleihen.