Gesundheitsamt und Kindertagesstätte in Paris

Im Pariser Wohnkomplex Lefebvre-Périchaux-Brancion haben Guillaume Ramillien Architecture ein Gebäude entworfen, das Raum für das Gesundheitsamt und eine Kindertagesstätte bietet. Gleichzeitig ordnet der Bau die bestehende städtebauliche Situation neu, indem er durch seine Setzung eine klare Wegebeziehung zwischen den großmaßstäblichen Wohnbauten in der Nachbarschaft erzeugt. Hinzu kommt ein fast klösterlich anmutender Innenhof mit Garten, in dem sich nun die großen Baumbestände des Areals befinden.

Der Garten im Innern als grüne Ruheoase, © Pascal Amoyel

Das Gebäude setzt sich aus einem zweigeschossigen Riegel und einem eingeschossigen, L-förmigen Gebäudeteil zusammen. Während das Gesundheitsamt ebenerdig untergebracht ist, befindet sich die Kinderbetreuung verteilt auf zwei Geschosse in beiden Gebäudeteilen. Die jeweiligen Nutzungen sind um eine Art Kreuzgang angeordnet, mit dem Garten als Herzstück. Er bildet einerseits ein verbindendes Element zwischen den beiden Nutzungen und dient anderseits als Spielbereich für die Kinder. Hinzu kommt eine große, teilweise begrünte Dachterrasse über dem eingeschossigen Riegel, die als Verlängerung der Landschaft im Erdgeschoss dient. 

Ein Teil der Kindertagesstätte im oberen Geschoss mit sichtbarem Sheddach, © Pascal Amoyel

Bis auf einen Sockel aus weißen Ziegeln wurde das Gebäude vollständig aus Holz gefertigt. Die shedförmigen, mit Zink gedeckten Dächer fangen das Regenwasser im Garten auf. Durch die Transparenz der großen, eingefassten Glasflächen ergeben sich visuelle Übergänge und Durchblicke zwischen den jeweiligen Innenräumen und dem Garten. Das verwendete Holz für die Fensterrahmen, Fassadenverkleidung, Tragwerk sowie Treppe und Außenmöbel besteht jeweils aus Kiefer, Fichte, Douglasie und Eiche. Es umstreicht den Charakter des Gebäudes als Ruheoase im urbanen Gefüge. Hinzu kommen spielerisch-skulpturale Details wie Vogelhäuschen im Garten oder Kamine, die der Tiefgaragenentlüftung dienen.