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Gewellte Form: Überdachung am Grazer Hauptbahnhof

Foto: Helmut Pierer
Mit einer Kundenfrequenz von 30.000 Fahrgästen täglich ist der Grazer Hauptbahnhof einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Österreichs. Die Österreichischen Bundesbahnen, die Stadt Graz und das Land Steiermark finanzieren mit rund 260 Millionen Euro das Zukunftsprojekt „Graz Hauptbahnhof 2020“, bei dem bereits Infrastrukturanlagen, wie die unterirdisch geführte Straßenbahnanbindung oder die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes, neu adaptiert wurden.
Einen weiteren Entwicklungsschritt stellt die im Mai diesen Jahres fertiggestellte 4.500 m² große Überdachung der Bahnsteige dar. Basis für den Entwurf von Zechner & Zechner war die Berücksichtigung der Kundenwünsche nach geschützten, hellen und sicheren Wartebereichen mit umfangreichem Informationsangebot, guter Orientierbarkeit und barrierefreier Erschließung. Ein bis zu acht Meter hohes, wellenförmiges Dach spannt sich über drei Bahnsteige und bietet einen besseren Witterungsschutz sowie ein großzügigeres Raumempfinden. Stützenweiten von maximal 40 Metern an den zentralen Bahnsteigzonen geben der Konstruktion ein leichtes, fast fließendes Erscheinungsbild, das mit der Verwendung transluzenter Membranen in der Dachhaut zwischen jeweils zwei Hauptträgern untermauert wird. So wird gewährleistet, dass Licht in jene Zonen fällt, in denen sich Reisende aufhalten, anstatt die Gleisanlagen zu belichten. Das Erscheinungsbild einer Welle, die zu den Rändern hin ruhig ausfließt und in zungenförmige Einzelbahnsteigdächer übergeht, soll die Dynamik des Verkehrsmittels Bahn symbolisieren.
Der neue, nördlich gelegene Personentunnel dient einerseits als Verteiler zu den jeweiligen Bahnsteigen aber auch als städtebauliche Verbindung zweier Grazer Stadtviertel. Als Fortsetzung der bereits 2003 begonnen Installation in der Bahnhofshalle zum Kulturhauptstadtjahr ziert nun ein 150 Meter langes Kunstwerk auf bedruckten Glaspaneelen von Peter Kogel den Verbindungsgang.
Die phasenweise Errichtung der Stahlkonstruktion während des laufenden Bahnbetriebs stellte hohe Anforderungen an eine genaue Bauabwicklung. Durch bereits im Werk vorfabrizierte Elemente und einer somit raschen Montage vor Ort konnten Zeit und Kosten gespart werden.