Gitter im Atrium

Im Hafenbezirk von Amsterdam entstand nach einem Entwurf von De Zwarte Hond ein Büro- und Schulungsgebäude für die Unternehmensgruppe Alliander. Auf einem dreigeschossigen Unterbau mit quadratischem Grundriss stapeln sich zwei schmalere Riegel so übereinander, dass der Bau sich im Querschnitt nach oben verjüngt. 

Das Gebäude ist Teil des Ensembles Liander Westpoort, zu dem unter anderem Werkstätten, Lager, Prüfräume und ein Parkhaus gehören. Wie die benachbarten Gebäude hüllt sich das Volumen in Cortenstahl. 

Bei der Konstruktion des Holzhybridbaus lag der Fokus auf nachhaltigen Materialien und Flexibilität hinsichtlich der Nutzung. Zudem sollte der Bau im Sinne des kreislauffähigen Bauens möglichst ohne Materialverluste rückbaubar sein. Das Tragwerk besteht aus Stützen und Doppelträgern aus Brettschichtholz, das Stützenraster beträgt 5,10 x 5,40 Meter.

Besonders eindrucksvoll erscheint das Holzskelett des Gebäudes im dreigeschossig durchgesteckten Atrium. Die Mitarbeiter und Besucher des Unternehmens bewegen sich hier auf den von Geschoss zu Geschoss anders platzierten Treppen durch ein offenes, von Galerien gesäumtes Gitter. Für die natürliche Belichtung sorgt dabei ein verglaster Dachausschnitt, durch den das Tageslicht in den hohen Luftraum fällt.

Die Flächenelemente lagern mit Abständen auf den Holzträgern auf, sodass Zwischenräume für technische Installationen bleiben. © Laurens Kuipers

Für die Decken- und Dachkonstruktion lieferte Lignatur Flächenelemente des Typs LFE 280. Die 5,10 m langen, ein Meter breiten und 28 cm hohen Rippenplatten lagern als Einfeldträger auf der Brettschichtholzstruktur auf. Die sichtbare Unterseite ist kreisrund perforiert, um der Akustik in den Räumen Genüge zu tun. 

Für die Deckenkonstruktion war die Feuerwiderstandsklasse REI 90 gefordert. © Laurens Kuipers

Die Deckenfläche ist nicht geschlossen, sondern weist Zwischenräume für die technischen Installationen auf. Um die geforderte Feuerwiderstandsdauer von 90 Minuten (REI 90) zu erfüllen, mussten die Flächenelemente, die eine Öffnung begrenzen, an den offenen Bauteilseiten – die normalerweise direkt aneinander anschließen und entsprechend abgedichtet sind – modifiziert werden. CHI

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