Gustav Düsing & Max Hacke gewinnen den DAM Preis 2024

Seit acht Jahren nominiert das Deutsche Architektur Museum jährlich 100 bemerkenswerte Gebäude deutscher Architekturbüros. Eine Expertenjury hat 24 Projekte für die Shortlist ausgewählt, fünf der ausgewählten Bauten standen am 26. Januar im Finale für den DAM Preis.

DAM Preis für innovative Campusergänzung  

Die beiden Architekten Gustav Düsing und Max Hacke erhalten für Ihr Studierendenhaus der Technischen Universität Braunschweig den DAM Preis 2024. Der filigrane Neubau bildet den städtebaulichen Auftakt zum Zentralcampus der Universität. Ursprünglich als Zeichensaalgebäude und als Treffpunkt für die Architekturfakultät gedacht, steht das Gebäude nun allen Studierenden als Lern- und Kommunikationsort zur Verfügung. Auf zwei Geschossen entsteht ein multifunktionaler Raum mit studentischen Arbeitsplätzen. Das offene Raumkonzept soll für Seminare, Gruppenarbeiten oder zur Entspannung flexibel nutzbar sein. Nach dem Prinzip „Design for Disassembly“ ist die modular geplante Stahl-Holzhybridkonstruktion vollständig demontierbar. Mehr dazu in Detail 1-2.2024 und in unserer Datenbank Detail Inspiration. 

Ausstellung im DAM

Alle 24 für die Shortlist nominierten Projekte wurden zwischen 2021 und 2023 realisiert. Sie sind bis zum 28. April 2024 im DAM Ostend ausgestellt. Zu entdecken sind Themen wie Bauen im Bestand, flexible Architektur und die Individualität kleiner Ferienhäuser oder beeindruckender Konzertsäle.   

Wohnen auf Stelzen

Florian Nagler Architekten begeistern mit einer Parkplatzüberbauung, die 144 Wohnungen in München schafft. Eine Holzkonstruktion schwebt auf Stahlbetonstützen und -unterzügen über den PKWs, um möglichst viele der vorhandenen Parkplätze zu erhalten. Die Wohnungen werden über Laubengänge erschlossen, die sich zu Treffpunkten für Bewohnende aufweiten. Ein hoher Vorfertigungsgrad ermöglichte die Realisierung des Gebäudes innerhalb eines knappen Jahres. 

Finalist: Kunstraum Kassel, Architektur: Innauer-Matt Architekten, © Nicolas Wefers

Raum für große Kunst

Durch die dunkle Holzfassade respektvoll vom Gebäudebestand abgesetzt, ergänzt der neue Holzbau von Innauer Matt Architekten den Innenhof der Kunsthochschule Kassel. Im stützenfreien Innenraum entstehen ein studentisches Ausstellungslabor und Atelier zum Erstellen großformatiger Kunstwerke. 864 eigens für das Projekt entwickelte Glaslinsen im oberen Bereich der Außenwände belichten den quadratischen Raum gleichmäßig und diffus.

Finalist: Baugruppe Kurfürstenstraße, Architektur: June14 Meyer-Grohbrücke & Chermayeff, © Laurian Ghinitoiu  

Wohnen flexibel gedacht

Flexibles und an individuelle Bedürfnisse anpassbares Wohnen wird in der Kurfürstenstraße in Berlin von June14 Meyer-Grohbrücke & Chermayeff ermöglicht. Sechs simpel konstruierte Türme mit vertikaler und horizontaler Verschneidung kreieren unterschiedlich hohe und ineinander verzahnte Innenräume. Dadurch entstehen in Bezug auf Größe und räumliche Konfigurationseinheiten unendliche Kombinationsmöglichkeiten der Wohneinheiten. 

Finalist: Kantgaragenpalast, Architektur: Nalbach + Nalbach, © Ken Schluchtmann 

Vor dem Abriss gerettet

Grundkonzept bei der Sanierung des Kantgaragenpalastes in Berlin Charlottenburg war die Originalsubstanz möglichst umfangreich zu erhalten. Nalbach + Nalbach Architekten transformieren die Großgarage der Zwischenkriegsmoderne in einen Geschäfts-Kultur-Wohnhybrid. Die alte Funktion des Gebäudes bleibt ablesbar und dennoch wird Raum für neue Funktionen, wie ein „Art Walk“ auf der Doppel-Helix-Betonwendelrampe geschaffen.