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Holzarchitektur in Osteuropa
Bauen mit Holz hat in Osteuropa eine lange Tradition, zurückzuführen auf den enormen Holzreichtum dieser Region. Die Gebäude bestehen zu 98 % aus unbearbeitetem Kiefernholz und sind in Blockbauweise errichtet – eine Tradition, die bis ins 20. Jahrhundert lebendig blieb. Das charakteristische Formenvokabular der russischen Kirchen, die Zeltdächer und Zwiebeltürme geht ganz auf diese Bauweise zurück. Trotz ihrer Kompliziertheit vermittelt die russische Architektur aus Holz einen Eindruck von volkstümlicher Schlichtheit, welche der enormen handwerklichen Sorgfalt, mit der sie ausgeführt ist, nicht immer Rechnung trägt. Bestimmte architektonische Formen werden von den russischen Holzbauern zu hoher Vollendung gebracht. Es ist leicht, mit einer Rahmenkonstruktion die Gestalt eines Baukörpers zu bestimmen, der Vorteil der Blockbauweise liegt aber in der Möglichkeit, Bögen und Kurven zu erzeugen. Der Zwiebelturm, Russlands wohl eindrücklichstes architektonisches Symbol, wurde in derselben Art und Weise errichtet wie die ihn tragende Wand. Kurze Planken und Bretter wurden über achteckigem Grundriss polygonal zu einer Spitze hochgezogen, die Grate mit der Axt geglättet – aber erst durch die deckenden Schindeln ergibt sich der Eindruck einer gewölbten Fläche. Lediglich einfachste Techniken der Holzverbindungen und Verzapfungen wurden gewählt für eine der prägnantesten und kompliziertesten Formen des Bauens mit Holz.