Kindertagesstätten in Lissabon von Summary

Das portugiesische Architekturbüro Summary hat eine Kindertagesstätte als Prototyp entworfen. Grundlage war eine Initiative der Lissaboner Stadtverwaltung zum Bau von Kinderkrippen in verschiedenen Stadtteilen. Dem Ganzen liegt ein konstruktives Prinzip zugrunde, das sich typisiert anwenden lässt. Dadurch können die verschiedenen Projekte wirtschaftlich effizient und mit einem hohen Wiedererkennungswert verwirklicht werden. Gleichzeitig geht die Umsetzung schneller: So wurden in nur 13 Monaten insgesamt vier Kinderkrippen gleichzeitig gebaut.

U-förmige Stahlbetonteile ermöglichen unterschiedliche räumliche Konfigurationen. © Fernando Guerra

Die Kindertagesstätten basieren auf einem vorgefertigten modularen System: U-förmige Stahlbetonteile können je nach Bedarf unterschiedlich gruppiert werden, um verschiedene Raumkonfigurationen zu erzeugen. Gleichzeitig resultiert aus diesem Prinzip eine abstrakte Tektonik, die bei allen vier Kindertagesstätten von außen ablesbar ist. Zwei Gruppen von sich überlappenden U-Modulen formen jeweils eine Raumschicht, in der die verschiedenen Nutzungen untergebracht sind. Dazwischen befindet sich ein zentrale Erschließungsachse mit Treppe und Aufzug.

Ein Teil der Haustechnik schimmert als Metallskulptur durch ein Gitterblech. © Fernando Guerra

Die Gruppenräume für die Kinder verteilen sich auf zwei Etagen. Im Erdgeschoss bieten sie einen direkten Zugang zum Garten, während im ersten Geschoss mehrere Loggien für den Außenbezug sorgen. Trotz der modular geprägten Ästhetik erzeugen verschiedene Farbflächen einen dezent spielerischen Charakter. Ein Beispiel ist der gelb hervorgehobene Außenbereich, der als Sonderelement an einen der Seitenflügel andockt. Darüber befindet sich ein Teil der Haustechnik, die trotz ihrer Abschirmung durch farbiges Gitterblech als wohltuend chaotische Metallskulptur hindurchschimmert.