13.06.2015 David Heilinger

Krumme Fassade: Parkhaus in Velenje

Das Architekturbüro Enota aus Ljubljana verpasst dem innerstädtischen Parken in Velenje ein neues und frisches Antlitz. Dem Standard des grauen Parkhauses wurde eine überlegte und sich in die Umgebung integrierende Form gegenübergestellt, die mehr als nur Autostellplätze bietet und der Promenade zur Innenstadt einen interessanten Startpunkt schenkt.

Architekten: ENOTA, Lubljana, Slowenien
Standort: Velenje, Slowenien

Ruhige Fassade mit gestalteter Landschaft im Vordergrund, Foto: Miran Kambič

Das als Gartenstadt konzipierte Velenje im Nordosten Sloweniens hatte mit dem vermehrten innerstädtischen Verkehr und somit auch mit der Notwendigkeit von Parkflächen zu kämpfen. Infolgedessen wurden viele als Grünraum gedachte Zonen für den ruhenden Verkehr umfunktioniert, was sich als konträr zur Grundidee einer Gartenstadt erweist.

Das Ziel von Enota Architekten war es, mehr Parkplätze auf weniger Fläche unterzubringen. Als Bauplatz dienten die vormaligen Parkplätze des angrenzenden Ärztezentrums. Das gesamte Volumen des Parkhauses wurde teilweise in das Gelände geschoben, sodass immer noch eine natürliche Belüftung des unteren Geschosses möglich ist, die Kubatur jedoch deutlich weniger massiv erscheint.

Lageplan, Grafik: ENOTA

Die Besonderheit des Gebäudes liegt in den parabolisch gebogenen Fassadenpaneelen aus Streckmetall. Durch die verschiedenartige Krümmung entsteht eine Reflexion des umgebenden Baumbestandes. Die Elemente sind statisch wirksam und benötigen keine Unterkonstruktion. Die Höhe der Fassade wurde auf die parkenden Autos und die Bühne im Obergeschoss abgestimmt.

Im Licht-Schatten-Spiel wirkt das Parkhaus wie eine sanfte Gestalt inmitten der Bäume und bricht mit dem Stereotyp einer klassischen Innenstadtgarage.

Die Paneele sind parabolisch gekrümmt, Foto: Miran Kambič

Fassadendetail - Konstruktion, Foto: Miran Kambič

Pro Ebene gibt es lediglich zwei Auffahrtsrampen. Die reine Verkehrsfläche konnte dadurch zugunsten der Parkplatzanzahl deutlich minimiert werden. Die Fassade in Richtung Promenade der Innenstadt wirkt sehr ruhig und zurückhaltend und bietet Platz für öffentliche Toiletten und diverse Nebenräume. Die Dachfläche wurde technisch für Konzerte oder Veranstaltungen konzipiert und kann als Bühne fungieren.

Zwei Rampen als Einfahrt für die Parkebenen, Foto: Miran Kambič

Die Promenadenfassade wirkt sehr schlicht und zurückhaltend, Foto: Miran Kambič

Auch Nebenräume wie ein öffentliches WC wurden integriert, Foto: Miran Kambič

Grundriss Obergeschoss, Grafik: ENOTA

Grundriss Untergeschoss, Grafik: ENOTA

Das Parkhaus wirkt wie eine sanfte Gestalt, Foto: Miran Kambič

Die Fassade spiegelt den Baumbestand wieder, Foto: Miran Kambič

Jedes Element besitzt eine andere parabolische Krümmung, Foto: Miran Kambič

Weitere Informationen:

Typ: Offener Wettbewerb
Jahr: 2012
Fertigstellung: 2014
Größe: 4.222 m2
Budget: 1.020.000 EUR
Kunde: Velenje Municipality
Tragwerk: Elea iC

Homepage ENOTA Architekten

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