Kulturelle Nachverdichtung: Neubau des Musikheims in Nußdorf am Attersee
Foto: Klaus Costadepi
Der im Zuge eines geladenen Wettbewerbs erstellte Entwurf für den Neubau des Musikheims in Nußdorf am Attersee besticht durch einen kompakten und klar definierten Baukörper. Die Kubatur des Stadels [Office1] greift die lokale Formensprache auf. Der Stadel ist vom bestehenden Gemeindeamt und der Bundesstraße leicht abgerückt und schließt eine Lücke im Ortsbild. Dank der fußläufigen Anbindung zu bereits bestehenden Parkplätzen am Gemeindeamt bleib der Außenbereich des Grundstücks nahezu unversiegelt.
Ein mehr als zwei Meter breiter Dachvorsprung über die gesamte Westseite des Gebäudes lässt die Musiker*innen trockenen Fußes den Haupteingang erreichen. Im Inneren stehen neben dem Aufenthaltsraum samt Teeküche und Seeblick ein kleiner Registerproberaum sowie der große Proberaum mit erhöhtem Podest zur Verfügung.
Gelochte Anteile in den abgehängten Decken und Wandverkleidungen mit perforierter Oberfläche bzw. Holzfaserplatten sorgen für eine angenehme Akustik. Die abgestufte Farbigkeit der Wand- und Deckenverkleidung gliedert die Räume horizontal - vom dunklen Boden aus geräucherter Eiche über die Wandverkleidung aus lackierter Lärche hinauf zu den cremeweißen Decken. Im Probenraum ist die Decke als Besonderheit für die ideale Schalverteilung fünffach gefaltet. Hier gehen geringe Lebenszykluskosten und Klangqualität Hand in Hand.
Das äußere Erscheinungsbild des Holzriegelbaus wird durch die von den Mitgliedern des Musikvereins selbst angebrachte Fichtenschalung in silbergrauer Optik dominiert. Sie ummantelt die Holzriegelbaukonstruktion mit Zellulosedämmung. Eine in Pixel aufgelöste Equalizer-Struktur, die die Tonfrequenzen der Instrumente in den Proberäumen wiederspiegeln soll, weißt Passant*innen in klarer Sprache auf die Funktion des Gebäudes hin.