Kulturzentrum von Dominique Coulon

Die 15 000 Einwohner-Gemeinde Saint-Jean de Luz liegt im französischen Teil des Baskenlandes unmittelbar vor der spanischen Grenze an der Atlantikküste. Im Norden des Stadtzentrums, nur etwa 500 m vom Strand entfernt, hat der Straßburger Architekt Dominique Coulon das neue, gut 3000 m² große Kulturzentrum der Stadt erbaut. Das großzügig bemessene Grundstück erlaubte es Coulons Büro, großzügige Erschließungszonen einzuplanen und die Innenräume eng mit dem Außenraum zu verbinden. 

Im Inneren erwartet die Besucher ein dreigeschossiges Atrium fast ganz aus Sichtbeton, in das Tageslicht von allen Seiten fällt. © Eugeni Pons

Den größten Baustein des Kulturzentrums bildet das 800 m² große Theater an der Ostseite, das wahlweise 500 Sitz- oder 1000 Stehplätze bietet. Sein Zuschauerraum ist ganz in Rot gehalten, die Bühne hingegen in neutralem Schwarz. Daran schließt sich das spektakuläre Schaustück des Neubaus an: ein dreigeschossiges Atrium ganz aus Sichtbeton, in dem die benachbarten Räume ihren Negativabdruck hinterlassen. Auf der Westseite haben die Architekten eine Musikschule sowie Probenräume für Theater und Tanz auf drei Ebenen übereinander gestapelt. 

Der Theatersaal mit seinen 500 Sitzplätzen ist komplett in Rot gehalten. © Eugeni Pons

Einzigartig ist auch die Lichtregie im Gebäude: Nach außen hin zeigt sich der Baukörper nicht gerade gläsern, dennoch erhält er Tageslicht von allen Seiten. Oftmals sind die Fenster in Nischen eingerückt. Eine Ausnahme bilden die beiden zwei großzügig verglaste Probenräume und ein Tanzstudio, die sich zum Außenraum hin öffnen. Eine Dachterrasse im zweiten Obergeschoss und ein Freilufttheater mit 150 Sitzplätzen zu ebener Erde laden auch außerhalb der Vorstellungen zum Verweilen ein.