Lesen, lernen & mehr: Schulbibliothek von Woods Bagot

Das 1873 gegründete Mädcheninternat befindet sich im südwestenglischen Wiltshire. Mit der Bibliothek entsteht auf dem Campus ein kommunikatives Zentrum, in dem akademisches und soziales Leben nebeneinander Platz finden. Um allen Wünschen zu entsprechen, wurden von der Direktorin bis hin zu den Schülerinnen alle Nutzerinnen in den Entwurfsprozess miteinbezogen. Das Ergebnis ist ein rechteckiger, pavillonartiger Baukörper. Während drei der Fassaden in Ziegel gehüllt sind, öffnet sich eine der Längsseiten mit raumhohen Fenstern zum davorliegenden Apfelhain.
Ein Flachdach aus Holz und Glas bildet den krönenden Abschluss der Schulbücherei. Es wird von Stahlsäulen und Trägern gestützt. Verglasungen trennen es optisch vom darunterliegenden Bau ab und erwecken den Eindruck, als würde es über dem Volumen schweben. Seine ganze Raffinesse offenbart das Dach im Inneren: Inspiriert von den Obstbäumen vor der Tür setzt sich die Untersicht aus vielen triangulierten Flächen zusammen. Sie fügen sich – auf mehrere Stützen gelagert – aneinander und strecken sich wie Äste vom Stamm ausgehend dem Himmel entgegen. Die einzelnen Dreiecke sind in Holz gefertigt und schimmern je nach Winkel in unterschiedlichen Messingtönen.
Vom Eingangsbereich aus haben Bibliotheksbesucher ungehinderten Ausblick in den gegenüberliegenden Obstgarten. Das Erdgeschoss ist mit vielfältigen Gemeinschaftsbereichen offen und lebendig gestaltet. Im Gegensatz dazu befinden sich im ersten Stockwerk ungestörte Zonen für konzentriertes Lesen und Lernen. Neben Arbeitsplätzen mit Aussicht auf das Campusgelände gibt es eingebaute Bücherregale, die die Wandflächen optimal nutzen. Eine zentrale Treppe verbindet die beiden Niveaus miteinander. Administrative Räume und Lager positionieren Woods Bagot entlang der beiden Querseiten und komplettieren damit das Raumprogramm der St. Mary’s Calne School Schulbibliothek.