// Check if the article Layout ?>
Lichtlenkung im Detail: Museum Brandhorst in München
Von außen prägt die Fassadenbekleidung aus verschiedenfarbig glasierten Keramikstäben den dreigeschossigen, kubischen Baukörper Die Farbkontraste der Stäbe akzentuieren die Fassaden und verleihen ihnen eine weiche, vielschichtige Wirkung. Im Inneren sorgen Tageslichtdecken aus transluzenten Folien für gleichmäßige Lichtverteilung.
Die ausgeklappten Lichtlenkelemente und die begehbare Gitterrostfläche über dem Untergeschoss lassen bereits von außen ahnen, dass das Museum bezüglich der Lichtführung im Inneren Besonderes zu bieten hat. Tatsächlich werden alle Ebenen mit Tageslicht versorgt.
Im Erdgeschoss wird das Zenitlicht über äußere Lichtlenkelemente und hyperbolische Decken in die Räume geführt.
Im Erdgeschoss wird das Zenitlicht über äußere Lichtlenkelemente und hyperbolische Decken in die Räume geführt.
Zur Beleuchtung der intimeren Ausstellungsräume im Erdgeschoss muss das Licht von der Seite durch Oberlichtbänder in die Räume gelenkt werden, wobei jedoch Nachbar- gebäude und Bäume die Lichtmenge begrenzen. Daher sind schräg vor den Oberlichtern Lichtlenkelemente angebracht, die das Zenitlicht in diese Fenster lenken. Diese Lichtlenker bestehen aus Prismenplatten aus Acryl und befinden sich im Luftzwischenraum von Isolierglaselementen, die sie vor der Witterung schützen. Sie wurden in einem Winkel von 40° vor den Oberlichtbändern angebracht und leiten auf diese Weise ein Maximum an Tageslicht in die Räume.
Innerhalb der Erdgeschossräume lenken die hyperbolischen Decken das Tageslicht in den Raum und auf eine Reihe transluzenter »Lamellen«, die die sichtbare Decke der Ausstellungsräume bilden. Durch diese Lamellendecken entsteht ein weiches Licht, das sich gleichmäßig im Raum verteilt, aber zugleich die räumliche Situation über der Decke erkennbar macht. Sie stellen sicher, dass trotz des schräg eintretenden Lichts, die Belichtung der Räume für die Kunst darunter fast ebenso gleichmäßig ist wie die Beleuchtung der tatsächlich von oben belichteten Ausstellungsräume. Durch motorgesteuerte Jalousien hinter den Oberlichtbändern lässt sich der Eintritt des Tageslichts regulieren.
Den Auftraggebern war Tageslicht als Hauptbeleuchtungsmittel für die Exponate sehr wichtig. Erklärtes Ziel war, die Exponate möglichst viele Stunden im Jahr ausschließlich mit Tageslichtbeleuchtung betrachten zu können – elektrisches Licht wurde als »notwendiges Übel« angesehen, für bedeckte Tage im Winter und gegen Abend. Die elektrischen Beleuchtungskörper sind nicht sichtbar und ahmen im Wesentlichen Fluss und Streuung des Tageslichts nach.
Der große zentrale »Patio« im Unterschoss ist über eine frei in den Raum gestellte Treppe mit dem Erdgeschoss verbunden. Tageslicht erhält er durch ein großes Glasdach, das sich direkt an die Erdgeschossebene des Gebäudes anschließt. Stahlgitterroste über der Verglasung verhindern die direkte Einstrahlung von Sonnenlicht; zugleich kann man auf dieser Konstruktion über das Dach laufen. Vor der Glasfassade am Treppenaufgang befinden sich außen vertikale Glaslamellen als Sonnenschutz. Auf der Innenseite der horizontalen und vertikalen Verglasung wurden verstellbare Lamellen und Leuchtstoffröhren angebracht, mit Hilfe derer die Lichtintensität ebenso reguliert werden kann wie in den anderen Ausstellungsräumen.
Bauherr: Freistaat Bayern, Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Architekten: sauerbruch hutton, Berlin
Matthias Sauerbruch, Louisa Hutton,
Juan Lucas Young
Tragwerksplaner: Ingenieurbüro Fink, Berlin
Architekten: sauerbruch hutton, Berlin
Matthias Sauerbruch, Louisa Hutton,
Juan Lucas Young
Tragwerksplaner: Ingenieurbüro Fink, Berlin
Lichtplanung: Arup, London
Haustechnik: Ingenieurbüro Ottitsch, München
Anschrift/Standort: Theresienstr. 35a, 80333 München
Fotos: Christian Schittich, München
Haustechnik: Ingenieurbüro Ottitsch, München
Anschrift/Standort: Theresienstr. 35a, 80333 München
Fotos: Christian Schittich, München