Make New History: Architekturbiennale in Chicago ist eröffnet

Die erste Architekturbiennale in Chicago fand erst vor zwei Jahren statt. Eine Weiterführung der Biennale ist wohl dem Erfolg der ersten Ausstellung zu verdanken: Im Jahr 2015 zählte man etwa eine halbe Million Besucher auf der bisher größten Architekturausstellung in Nordamerika.  Die künstlerischen Leiter, die Architekten Sharon Johnston und Mark Lee, luden über 140 Kunstschaffende und Architekten (darunter erstaunlich viele aus der Schweiz) zur Teilnahme an der Ausstellung ein, die bis zum 7. Januar 2018 an sechs offiziellen Ausstellungsorten in Chicago zu sehen sein wird. Der Biennale-Titel »Make New History« steht programmatisch für eine globale Architektur der Zukunft. Einen Akzent setzen die Kuratoren auf innovative Bauten aus der gesamten Welt, die zugleich auf lokale Traditionen und Formen zurückgreifen.

Das Chicago Cultural Center, ursprünglich eine Bibliothek, die 1977 in ein Kunst- und Kulturzentrum umgebaut wurde, beherbergt die Hauptausstellung. Im Zentrum der Hauptschau steht eine erneute Auseinandersetzung mit dem berühmten Chicago Tribune Tower-Wettbewerb aus dem Jahr 1922. Ausgewählte Architekten stellen zeitgenössische Interpretationen der Wettbewerbsaufgabe in der monumentalen Yates Hall des Cultural Centers vor. Das Thema bezieht sich unter anderem auf die von Stanley Tigerman im Jahr 1980 kuratierte Gruppenausstellung, in der neue Architekturvisionen den alten Wettbewerbsbeiträgen gegenübergestellt wurden. Zu weiteren Ausstellungs- und Veranstaltungsorten gehören das Nationalmuseum für mexikanische Kunst, das Garfield Park Conservatory sowie das Farnsworth House von Mies van der Rohe, wo ein performatives Stück des Künstlerpaars Gerard & Kelly präsentiert wird.