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Minimaler Eingriff: Haus OS in Berlin
Die ehemalige Markthalle im Südosten Berlins wurde ca. 1910 errichtet und diente zuletzt als Bürogebäude für die Berliner Wasserstraßenverwaltung. Mit wenigen Eingriffen haben die Architekten Augustin und Frank das Gebäude zum Wohnsitz und Studio eines Künstlers umgebaut.
Architekten: Augustin und Frank Architekten, Berlin
Standort: D-12549 Berlin
Standort: D-12549 Berlin
Weitere Informationen
www.augustinundfrank.de
Weitere Projekte zum Thema »Sanierung« lesen Sie in unserer aktuellen Ausgabe
DETAIL 2013/4
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DETAIL 2013/4
Die äußere Hülle des Gebäudes wurde nur geringfügig überarbeitet und dunkelgrau gestrichen. In die Dachflächen wurden zusätzlich einige Lichtkuppeln als weitere Tageslichtspender eingebaut. Merkmal und Zeichen für die neue Nutzung sind lediglich die große Öffnung mit Schiebeelement im Südostgiebel, die außen bündig sitzenden Fensteraufdopplungen und die voluminösen Rinnenkästen der neuen Dachflächen.
Emilia Margaretha
Peter Popp
Peter Popp
Das Gebäude während der Umbauarbeiten:
Die ursprüngliche Nutzung des ca. 1910 entstandenes Gebäude ist nicht bekannt. Die ersten Baueingaben erfolgten erst 1933 und beschreiben die Umnutzung des Hauptgebäudes in eine Markthalle. Es handelt sich um ein zweigeschossiges, nicht unterkellertes Gebäude mit der preußischen Kappendecke über dem Erdgeschoß. In den Jahren 1971/72 folgte dann der Umbau zu einem behördlich genutzten Bürogebäude des Amts für Wasserstraßennutzung Berlin. Die bestehende, schadhafte Dachkonstruktion wurde durch standardisierte Fachwerkträger für landwirtschaftliche Gebäude ersetzt. In beiden Etagen wurde außerdem ein Mittelflur mit flankierenden Büroräumen eingebaut und im Obergeschoss eine leichte, wärmegedämmte Decke gehängt.
Augustin und Frank Architekten orientierten sich bei dem Umbau am Originalzustand des Gebäudes und haben durch den Abriss der Trennwände und Unterdecken zwei klassische Großräume freigelegt, Fabriketage und Scheune. Ein Raum zum Arbeiten, ein Raum zum Wohnen.
Im Obergeschoss wurde über der Auffüllung der preußischen Kappen, auf den Stahlträgerlagen ein Dielenboden mit traditioneller Unterkonstruktion aus Holz aufgebaut.
Der Südostgiebel, der von innen mit Kalziumsilikatplatten gedämmt wurde, bekam im Obergeschoß das neue Schiebetor, das mit einer Neunkammer Polycarbonatplatte (u-Wert 0,85) belegt ist. Im Winter werden seine Anschlussfugen mit hölzernen Schiebeschotts fest verschlossen. Die bestehenden hölzernen Kastendoppelfenster wurden überarbeitet wieder eingebaut. Davor wurden zusätzlich isolierverglaste, nach außen öffnende Fenster von Veltrup montiert.
Der massive hofseitige Anbau wurde teilweise abgetragen und als Holzkonstruktion mit Sperrholzverkleidung neu errichtet.
Die vorgefundene Fußbodenkonstruktion des nichtunterkellerten Gebäudes bestand aus einer Magerbetonschicht, die zur Aufnahme einer bituminösen Abdichtung neu aufgebaut und geglättet wurde. Darüber wurde die Dämmung mit einem flügelgeglätteten Heizestrich verlegt.