MoMa PS1: Installation »Lumen« von Jenny Sabin Studio (Kopie 1)

Das in Zusammenarbeit von MoMA und MoMA PS1 gegründete Young Architects-Programm setzt sich zum Ziel, jungen talentierten Architekten eine Möglichkeit zu bieten, innovative Projekte zu entwickeln und öffentlich zu präsentieren. Temporäre Außeninstallationen sollen eine ausreichende Wasserversorgung, Schatten (mit dem New Yorker Sommer ist nicht zu spaßen) und Sitzmöglichkeiten in die Planung einbeziehen. Für die jährliche Projektauswahl werden rund 50 nominierte Kandidaten angefragt, ihre Portfolios einzureichen, die durch das Museumsgremium besprochen werden. Das Gremium wählt anschließend fünf Finalisten aus, die aufgefordert werden, Entwurfsvorschläge anzufertigen. Die Gewinner werden jeweils im Februar bestimmt und haben etwa vier Monate Zeit für die Umsetzung der eingereichten Arbeit.

Der diesjährige Gewinner des jährlich durchgeführten Young Architects Program-Wettbewerbs, das Jenny Sabin Studio, ist an der Schnittstelle von Architektur und Wissenschaft, Biologie und Mathematik tätig. »Lumen« ist eine interaktive Installation, die ihre Wirkung im Laufe des Tages entfaltet. Fein gewebte Textilstrukturen präsentieren sich in subtilen Farbabstufungen im Sonnenlicht und erstrahlen nach dem Sonnenuntergang im glühenden Licht. Die Installation bietet (zum zwanzigsten Mal) ein ideales Setting für das »Warm up«-Musikprogramm, eine Veranstaltungsreihe für experimentelle Musik. Ein flexibel einstellbares Lichtsystem als Teil der Installation dient auch für die Musikevents. 

Zwei große zellenartige Dächer bestehen aus digital »gestrickten« und robotisch gewebten Fasern in einer Gesamtlänge von ca. 900 km. 250 röhrenförmige Strukturen bieten den Besuchern Möglichkeiten, mit der Installation zu interagieren. Zum Designkonzept gehören außerdem 100 recycelte Spulenhocker und ein Befeuchtungssystem, das auf die Besucher reagiert und ein erfrischendes Mikroklima erzeugt. Die Installation – das erfolgreiche Ergebnis einer interdisziplinären Zusammenarbeit – verwendet Erkenntnisse und Theorien aus Disziplinen wie Biologie, Materialwissenschaft oder Mathematik: »Lumen« bringt leistungsstarke adaptive Materialien in eine Struktur, in der Codes, Muster, aber auch menschliche Interaktionen berücksichtigt werden. 

Klaus Biesenbach, Direktor des MoMA PS1-Museums sagt: »Im Rahmen des jährlichen Wettbewerb werden Experimente im Bereich Architektur und damit verbundene Risiken gefördert. Die Installation von Jenny Sabin geht bewusst auf soziale und umweltbedingte Themen ein, die unterschiedliche Praktiken und Disziplinen umfassen. Zwischen den Museumsmauern des MoMA PS1-Hofes werden alle Besucher in aktive Teilnehmer verwandelt, die durch Temperatur, Sonnenlicht und Bewegung in die Installation mit einbezogen werden«.