Ölmühle in Spanien von Mollinedo Arquitectura

Mengíbar liegt am Ufer des Guadalquivir in der spanischen Provinz Andalusien. Schon auf dem Satellitenbild ist erkennbar, was hier die Landschaft prägt: endlose Olivenhaine, Rohstoff für Produzenten wie Acesur. Das 1840 gegründete Unternehmen zählt mit 600 Mitarbeitern zu Spaniens größten Olivenölherstellern, stellt aber auch Essig, Mayonnaise und Gewürze her. 

Eine Gebäudehülle aus goldgelbem Metallblech fasst die heterogene Gebäudestruktur zusammen. Größtenteils sind die Fassaden zweischalig, unter anderem um die haustechnischen Leitungen zu verstecken. © Alfonso Mollinedo 

Für den Unternehmenssitz in Mengíbar entwarfen Mollinedo Arquitectura eine hexagonale Grundstruktur, die Produktionsbereiche ebenso umfasst wie die Räume für die interne Verwaltung, Labore, Konferenzräume sowie ein Besucherzentrum mit Laden und Ausstellungsbereich. Von der Zufahrtsstraße aus gelangt man zunächst in einen – natürlich sechseckigen Eingangshof mit Parkplätzen und von dort aus weiter in den Empfangsbereich. Hier teilen sich die Wege: Linker Hand liegen Verwaltung und Laborbereich, rechts das Lager mit den Öltanks und geradeaus, im größten Baukörper, die Olivenölproduktion mit eigener, separater Lkw-Zufahrt.

Die Innenhöfe sind teils in die Baukörper eingeschnitten. Sie sind eine wesentliche Tageslichtquelle für die Räume. © Francisco Sánchez 

Eine dunkelgelbe, zweischalige Gebäudehülle aus teilweise perforierten Metallblechen fasst den heterogenen Gebäudekomplex zusammen. Im 60 cm tiefen Fassadenzwischenraum bleibt genug Platz für das Wartungspersonal, den Sonnenschutz sowie haustechnische Leitungen. Oberlichter und eingeschnittene Innenhöfe in den Sechsecken belichten die Innenräume. Verglaste Verbindungsgänge verbinden die einzelnen Gebäudeteile miteinander. 

Ein Blick in das große Tanklager rechts vom Haupteingang. © Jesús Granada

Nachhaltigkeit war ein zentraler Faktor bei der Planung der Fabrikanlage – sowohl bei der Gebäudekonstruktion als auch für den Betrieb. Der Bodenaushub wurde für die Landschaftsgestaltung auf dem Grundstück wiederverwendet. Für die Freiflächen wählten die Architekten einheimische Arten aus, die gut mit der Trockenheit zurechtkommen. Das Regenwasser wird in Tanks gesammelt und für die Bewässerung verwendet und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach trägt zur Stromversorgung der Anlagen bei.