Performative Offenheit: Garage Screen Cinema von Syndicate Architects
Foto: Aleksey Narodizkiy
Das »Garage Screen Cinema« von Syndicate Architects im Moskauer Gorki-Park ist nicht nur ein temporäres Freiluftkino, sondern zelebriert geradezu die Geschichte und Technik des Films. Gegenüber dem »Garage Museum of Contemporary Art« von OMA spielt der holografische Pyramidenstumpf einen Sommer lang mit dem Konzept der »performativen Offenheit«.
Anstatt einen gänzlich abgeschotteten Filmsaal zu konzipieren, setzten die Architekten auf schallabsorbierende Samtvorhänge, die den Interaktionsgrad mit dem umliegenden urbanen Kontext festlegen. Hochgezogene Vorhänge ermöglichen völlige Transparenz, während im heruntergelassenen Zustand ein ruhiger Raum für die Besuchenden entsteht.
Mit der Form des »Garage Screen Cinema« beziehen sich Syndicate Architects auf die divergenten Lichtbündel optischer Filmprojektoren. Cineasten erkennen darin den charakteristischen Lauftext in Star Wars, der zu den Klängen von John Williams im oberen Bildrand verschwindet. Dichroitische Filter verändern Oberflächenfarben abhängig von Blickwinkel, Tageszeit und Wetter. Nachts beleuchtet das Neonschild, inspiriert von der Bildsprache in Blade Runner, mit einer Reflexion im OMA-Museum den gesamten Platz.
Weitere Informationen:
Lead Architects: Victor Stolbovoy
Design Team: Artur Makarov, Petr Mironenko, Sveta Radchenko, Nadezda Zlobina
Engineering: GLAVSFERA