Pierre und Colette Soulages Grundschule von NAS Architecture

Was einst der Anbau des Konservatoriums für Musik in Montpellier war, dient heute als Ort des Lernens: die Pierre- und Colette-Soulages-Grundschule. Das Gebäudeensemble, welches 1679 von den Ursulinen erworben wurde, hat seitdem zahlreiche Veränderungen und Verdichtungen erfahren. Die Pierre- und Colette-Soulages-Grundschule ist das Ergebnis einer behutsamen Sanierung und dem sorgfältigen Prozess archäologischer Bewertungen. 

Große Aluminiumfenster sorgen für lichtdurchflutete Klassenräume. © Severin Malaud 

Die zentrale Idee des Umbaus war ein subtraktiver Ansatz. Historisch bedeutsame Elemente wurden bewahrt, weniger wertvolle entfernt. So entstand der Patio als Herzstück der Schule, der den ehemaligen Hof des Hôtel de Brissac sichtbar macht und Tageslicht in die Klassenräume bringt. Zwischengeschosse aus den 1990er-Jahren wurden entfernt, wodurch ursprüngliche Raumhöhen und Blickbeziehungen wiederhergestellt wurden. Besondere Aufmerksamkeit galt der Kapelle, einem neugotischen Bau des 19. Jahrhunderts, der stark verändert worden war. Nach Entfernung späterer Einbauten konnte das ursprüngliche Volumen wiederhergestellt werden. Die ehemalige Kapelle dient jetzt als multifunktionaler Aktivitätsraum.  

Breite Flure als Begegnungsstätte, © Severin Malaud 

Gartenseitige Galerien aus den 1980er-Jahren mit Gusseisensäulen, Ziegelgewölben und metallgefassten Böden bieten heute schattige Außenarbeitsbereiche, welche ideal für das mediterrane Klima Montpelliers sind. Die Innenräume der Schule haben NAS Architecture mit Zurückhaltung behandelt. Wände werden von alten Putzschichten entfernt und altes Mauerwerk offengelegt. Große Aluminiumfenster sorgen für lichtdurchflutete Klassenräume mit Blick ins Stadtzentrum. Das Projekt zeigt, wie man durch respektvollen Umgang mit Bestand den heutigen gestalterischen Anspruch erfüllen kann. Es wertschätzt alte Strukturen und zeigt, dass neu nicht immer besser ist.