Pillows Grand Boutique Hotel von Office Winhov

Aus einem ehemaligen düsteren Labor- und Museumsgebäude in Amsterdam entsteht das elegante 5-Sterne-Hotel Pillows Maurits at the Park. Das Projekt umfasst eine behutsame Umnutzung des Bestandsgebäudes sowie einen Neubau, der sich harmonisch in das Gesamtensemble einfügt und den angrenzenden Oosterpark stärker einbindet. Es zeigt exemplarisch, wie gekonnt und sensibel Office Winhov mit historischer Bausubstanz umgeht. Die räumliche Gestaltung schafft einen Ort, der zwischen Öffentlichkeit und Privatsphäre vermittelt und nationale wie internationale Gäste gleichermaßen einlädt. 

Innenraum mit glasierten Ziegelwänden und Gewölbe, © Stefan Müller 

Das Gebäude wurde 1908 nach Entwürfen des Architekten Jan Bernard Springer errichtet. Der Eingang trägt noch immer die Inschrift seiner ursprünglichen Nutzung. Mit seiner Ziegelfassade wirkt der Bau zur Straßenseite hin streng und massiv. Der Park war während des gesamten Entwurfsprozesses die zentrale Inspirationsquelle. Heute reicht er bis an das Gebäude heran, dessen drei Flügel sich zum Park hin öffnen. Jeder Flügel steht in eigener Beziehung zur grünen Umgebung: etwa die Brasserie im neu errichteten Anbau oder der weite Ausblick aus dem ehemaligen Seziersaal, der nun ein Restaurant beherbergt. Vor dem Westflügel entsteht ein Neubau, der das Ensemble ergänzt und die Zimmerkapazität des Hotels erweitert. Die formale Sprache des Backsteinexpressionismus nimmt den Charakter der Entstehungszeit auf, ohne den Stil des Bestandsgebäudes zu imitieren.  

Restaurant mit sichtbarem Tragwerk, © Stefan Müller 

Das ursprüngliche Museumsgebäude wurde zu einem Restaurant umgebaut und durch große monumentale Fenster aufgewertet. Im mittleren Gebäudeteil steht den Hotelgästen eine Dachterrasse mit Ausblick über die Baumkronen zur Verfügung. Im Außenbereich des Erdgeschosses wurden die Zäune entfernt, um das Grundstück zum Park hin zu öffnen. Beleuchtung und natürliche Pflanzenbarrieren sorgen für ein Gefühl der Sicherheit. Das Hotelgelände wurde abgesenkt, um es an das Parkniveau anzupassen, wodurch auch das Untergeschoss mehr Licht erhält. Einige Eingriffe wurden unter der Erde vorgenommen: Neben einem Gästeparkhaus werden hier auch Büroräume und eine Kantine für 180 Mitarbeitende untergebracht.  

Das oberste Stockwerk ist leicht zurückgesetzt und bildet eine moderne Krone mit einer wellenförmigen Fassade. © Stefan Müller

Mehrere Elemente stellen eine Verbindung zwischen Alt und Neu her: Der Anbau hat dieselbe First- und Traufhöhe wie das ursprüngliche Gebäude und die Fenster spiegeln die Proportionen des historischen Bauwerks wider. Das oberste Stockwerk ist leicht zurückgesetzt und bildet eine moderne Krone mit einer wellenförmigen Fassade, die subtil an Art Déco Motive erinnert. Zu den Highlights des ursprünglichen Innenraums zählen die glasierten Ziegelwände in den Fluren sowie der großzügige Raum und die offenen Tragwerkskonstruktionen der ehemaligen Museumshalle. Diese prägenden Elemente bleiben erhalten und bestimmen die Atmosphäre des Hauses.