Populous planen nachhaltige Konzertarena

Populous Architekten aus London haben eine neue Konzert- und Eventarena (MUCcc-multifunktionales Convention Center) unweit des Flughafens München für rund 20 000 Besucher entworfen. Zu den Vorgaben des Investors Swmunich mit Sitz im nahegelegenen Freising gehören Faktoren wie Multifunktionalität und Klimaneutralität. Zum mehrstufigen Wettbewerb waren asp Architekten aus Stuttgart, gmp Hamburg, HKS Architects und Populous Architects, beide London, eingeladen. Die Entscheidung der Jury unter dem Vorsitz von Markus Allmann, München, fiel zugunsten Populous. Allmann dazu: „Der außergewöhnliche Architekturentwurf erfüllt die Ziele von MUCcc als nachhaltigste Konzertarena Deutschlands mit Wahrzeichencharakter und als Kulturverstärker für die Region." 

Zusätzlich zeige der Entwurf „faszinierende Lösungsansätze für die spätere Detailgestaltung“ auf, insbesondere in Bezug auf Nachhaltigkeit, Infrastruktur und Verkehrsführung. Das Klima- und Nachhaltigkeitskonzept beinhaltet unter anderem tausende Solarpaneele auf dem Dach der Arena und auf dem Gelände, um einen Großteil der Energie für den Betrieb vor Ort zu erzeugen. Darüber hinaus ist Geothermie im Gespräch. 

Die Landschaftsarchitektur kommt von Latz + Partner aus Kranzberg. Die Arena soll in einer ebenfalls neuen Grünanlage neben dem LabCampus, einem Technologie- und Innovationszentrum am Flughafen München, entstehen. Als „grüne Flaniermeile“, so Tilman Latz, soll die geplante modellierte Landschaftsrampe ganzjährig für alle Besuchergruppen nutzbar sein.

Parametrisches Design

Ohne parametrisches Design wäre der Arenaentwurf vermutlich nicht möglich gewesen. Für das Erstellen einer Gesamtperspektive kombinierten Populous Architekten Softwaretools wie Autodesk Revit mit ihrem konventionellen Entwurfsprozess, um schnelle, effiziente Antworten auf visuelle, materielle und strukturelle Fragen zu finden.

„Wir trennen die Ästhetik nicht von der Funktionalität des Entwurfs. Die Verwendung von parametrischen Werkzeugen und BIM-Software ermöglicht es uns, ganzheitlich zu entwerfen und alle Gestaltungsmöglichkeiten auszuloten", sagt Sin Jae Yoo, Associate Principal bei Populous. Die Tragstruktur ist als Exoskelett offen und transparent angelegt, um bereits aus der Ferne transparente Einblicke zu vermitteln. Zugleich soll sie an das Rautenmuster in der bayerischen Landesflagge erinnern. Die Bestuhlung ist hufeisenförmig (270 Grad) angeordnet, der Fokus liegt auf der multifunktional bespielbaren Bühne. Die Kombination aus steilen Sitzreihen, hochmoderner Technik und einer Akustik „wie im Opernhaus“ soll dem künftigen Besucher gemäß Swmunich „Erlebnisse von Weltklasse“ bescheren. Der Investor hält es für realistisch, die Arena in den nächsten fünf Jahren eröffnen zu können. HK