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Räumliches Denken
Foto: Koelnmesse GmbH, Thomas Klerk
In Zeiten permanenter digitaler Bilder- und Informationsflut kommt dem menschlichen Bedürfnis nach persönlichem Kontakt und Austausch das Veranstaltungsformat einer Messe durchaus entgegen. Nach mehreren Jahren schwindender Bedeutung haben die Messeveranstalter die Chance und die Notwendigkeit erkannt, ihre Plattformen neu zu etablieren und positionieren. Mit Konzepten wie der contractworld, den innovations@domotex und dem in diesem Jahr neu hinzugekommenen Young Designer Trendtable setzt z.B. die Domotex in Hannover seit einigen Jahren entsprechende Impulse und kündigte auf der diesjährigen Messe im Januar, umfassende Neuerungen zur Domotex 2018 an.
Mit einer neuen Geländebelegung und einen jährlich wechselnden Leitthema möchte man in Zukunft mit einer noch stärkeren Ausrichtung auf Innovationen und Trends an den Start gehen und holte sich dafür prominente Unterstützung: Für die Konzeption sowie die inhaltliche und räumliche Umsetzung des Leitthemas zeichnet Schmidhuber aus München verantwortlich. Für 2018 wird das Leitthema »Unique Youniverse« heißen und soll in Halle 9 in Form einer facettenreichen Erlebniswelt zum Leben erweckt werden. Produktübergreifend werden hier passende Firmen, Newcomer und Künstler neben- und miteinander präsentiert. Es gilt, die Zweidimensionalität des Bodens zu verlassen und Produkte wie Ideen im Raum neu zu denken. Bewährte Formate wie Vorträge und Führungen bleiben daneben erhalten und ermöglichen den Besuchern eine schnelle Orientierung und einfach Kontaktaufnahme mit den Ausstellern.
Wer gibt den Ton an?
Die Möbelmesse imm in Köln hat diese Entwicklung ebenfalls vor einiger Zeit begonnen und kontinuierlich weiterentwickelt. So werden die designorientierten Möbel dort inzwischen erfolgreich im räumlichen Kontext mit Installationen wie »Das Haus« und Konzepten wie Entwürfen von Nachwuchsdesignern präsentiert. Dazu kommen weitere Produktgruppen wie Stoffe, Leuchten oder Accessoires, die im Zusammenspiel die räumliche Dimension auf einfache Art erlebbar machen. Dabei fällt auf – es gibt immer weniger den einen Trend für das aktuelle Jahr, sondern wie auch in der Mode setzt sich mehr und mehr die Haltung eines »anything goes« durch. So entsteht eine neue Individualität und die Freiheit, mehrere Stile oder Vorlieben innerhalb eines Hauses neben- und miteinander zu kombinieren.
Sehr schön lässt sich dies an einem Vergleich von »Das Haus« 2016 und 2017 ablesen. Die Installation von Sebastian Herkner aus dem letzten Jahr war geprägt von Farben, Düften, textiler Haptik, fließenden Formen und einer Öffnung nach allen Seiten. Im Gegensatz dazu präsentierte uns Todd Bracher auf der imm Cologne dieses Jahr ein eher nach innen gekehrtes, aber dennoch selbstbewusstes Arrangement von Ruhe und Reduktion, das eine Antwort auf die Frage geben sollte, welche Bedürfnisse im täglichen Leben wirklich essentiell sind und wie sie in einer zeitgemäßen Wohnform umgesetzt werden können. Beide Ansätze wirken gleichermaßen aktuell und fanden sich in vielen Präsentationen der Hersteller wieder.
Was fällt ins Auge?
Der Wunsch nach Ruhe und Reduktion ließ sich vor allem in glatten Oberflächen, kühlen hellen Farben – gerne in Kombination mit natürlichen Materialien wie Metall, Leder oder (hellen) Hölzern erkennen. Grau und Weiß stehen bei vielen Anbietern ganz oben auf der »Farbskala« und werden vornehmlich Ton in Ton kombiniert. Bei den Formen fällt insgesamt eine Vorlieben für geschmeidige Linien und Kanten auf, die Stoffe hingegen erhalten oftmals einen architektonischen Charakter und lassen sich somit wie selbstverständlich auch in reduzierte Innenraumkonzepte integrieren. Die Integration von diversen, optisch kaum wahrnehmbaren Zusatz-Features die auf unauffällige Weise den Komfort oder Funktion eines Möbelstücks erweitern, war ebenfalls Thema bei mehreren Herstellern, so beispielsweise bei Wagner und Intertime.
Neben diesen cleanen, reduzierten Einrichtungskonzepten, stehen Retro- und Ethnoelemente nach wie vor hoch im Kurs – insbesondere bei kleineren Beistellmöbeln und den nach wie vor sehr beliebten Accessoires, die beinahe jedes Unternehmen mit im Programm hat. Die Farbskala für diesen Kontext führen dunkle, gedeckt Töne an – allen voran Rot-, Violett- (Beerentöne) und Grünnuancen, die auch klassischen Möbelstücken eine moderne, zeitgemäße Anmutung verleihen.
Mit einer neuen Geländebelegung und einen jährlich wechselnden Leitthema möchte man in Zukunft mit einer noch stärkeren Ausrichtung auf Innovationen und Trends an den Start gehen und holte sich dafür prominente Unterstützung: Für die Konzeption sowie die inhaltliche und räumliche Umsetzung des Leitthemas zeichnet Schmidhuber aus München verantwortlich. Für 2018 wird das Leitthema »Unique Youniverse« heißen und soll in Halle 9 in Form einer facettenreichen Erlebniswelt zum Leben erweckt werden. Produktübergreifend werden hier passende Firmen, Newcomer und Künstler neben- und miteinander präsentiert. Es gilt, die Zweidimensionalität des Bodens zu verlassen und Produkte wie Ideen im Raum neu zu denken. Bewährte Formate wie Vorträge und Führungen bleiben daneben erhalten und ermöglichen den Besuchern eine schnelle Orientierung und einfach Kontaktaufnahme mit den Ausstellern.
Wer gibt den Ton an?
Die Möbelmesse imm in Köln hat diese Entwicklung ebenfalls vor einiger Zeit begonnen und kontinuierlich weiterentwickelt. So werden die designorientierten Möbel dort inzwischen erfolgreich im räumlichen Kontext mit Installationen wie »Das Haus« und Konzepten wie Entwürfen von Nachwuchsdesignern präsentiert. Dazu kommen weitere Produktgruppen wie Stoffe, Leuchten oder Accessoires, die im Zusammenspiel die räumliche Dimension auf einfache Art erlebbar machen. Dabei fällt auf – es gibt immer weniger den einen Trend für das aktuelle Jahr, sondern wie auch in der Mode setzt sich mehr und mehr die Haltung eines »anything goes« durch. So entsteht eine neue Individualität und die Freiheit, mehrere Stile oder Vorlieben innerhalb eines Hauses neben- und miteinander zu kombinieren.
Sehr schön lässt sich dies an einem Vergleich von »Das Haus« 2016 und 2017 ablesen. Die Installation von Sebastian Herkner aus dem letzten Jahr war geprägt von Farben, Düften, textiler Haptik, fließenden Formen und einer Öffnung nach allen Seiten. Im Gegensatz dazu präsentierte uns Todd Bracher auf der imm Cologne dieses Jahr ein eher nach innen gekehrtes, aber dennoch selbstbewusstes Arrangement von Ruhe und Reduktion, das eine Antwort auf die Frage geben sollte, welche Bedürfnisse im täglichen Leben wirklich essentiell sind und wie sie in einer zeitgemäßen Wohnform umgesetzt werden können. Beide Ansätze wirken gleichermaßen aktuell und fanden sich in vielen Präsentationen der Hersteller wieder.
Was fällt ins Auge?
Der Wunsch nach Ruhe und Reduktion ließ sich vor allem in glatten Oberflächen, kühlen hellen Farben – gerne in Kombination mit natürlichen Materialien wie Metall, Leder oder (hellen) Hölzern erkennen. Grau und Weiß stehen bei vielen Anbietern ganz oben auf der »Farbskala« und werden vornehmlich Ton in Ton kombiniert. Bei den Formen fällt insgesamt eine Vorlieben für geschmeidige Linien und Kanten auf, die Stoffe hingegen erhalten oftmals einen architektonischen Charakter und lassen sich somit wie selbstverständlich auch in reduzierte Innenraumkonzepte integrieren. Die Integration von diversen, optisch kaum wahrnehmbaren Zusatz-Features die auf unauffällige Weise den Komfort oder Funktion eines Möbelstücks erweitern, war ebenfalls Thema bei mehreren Herstellern, so beispielsweise bei Wagner und Intertime.
Neben diesen cleanen, reduzierten Einrichtungskonzepten, stehen Retro- und Ethnoelemente nach wie vor hoch im Kurs – insbesondere bei kleineren Beistellmöbeln und den nach wie vor sehr beliebten Accessoires, die beinahe jedes Unternehmen mit im Programm hat. Die Farbskala für diesen Kontext führen dunkle, gedeckt Töne an – allen voran Rot-, Violett- (Beerentöne) und Grünnuancen, die auch klassischen Möbelstücken eine moderne, zeitgemäße Anmutung verleihen.