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(re)designing nature
Aktuelle Positionen der Naturgestaltung in Kunst und Landschaftsarchitektur
Eröffnung: 25. November 2010, 19.30 Uhr
26. November 2010 - 23. Januar 2011
Künstlerhaus k/haus
Die Ausstellung (re)designing nature präsentiert über 30 internationale Projekte der Naturgestaltung in bildender Kunst und Landschaftsarchitektur. Im Fokus stehen dabei zukunftsweisende Gestaltungskonzepte von Natur im urbanen Raum. Wie sieht ein zeitgenössisches Naturdesign aus, das weder revolutioniert noch modernisiert, sich aber gegenwärtig vor neue gro?e Herausforderungen gestellt sieht?
"Ich möchte behaupten, dass Design einer der Begriffe ist, die das Wort 'Revolution' ersetzt haben! Wenn man sagt, dass alles designt und redesignt werden muss (einschließlich der Natur), dann ist etwas impliziert wie: weder wird es revolutioniert noch modernisiert werden" konstatiert der französische Soziologe und Philosoph Bruno Latour in einem Vortrag im Herbst 2008. Er traf damit einen ganz wesentlichen Kern des Zeitgeistes und der heutigen Bedeutung des Wortes Design, was die KuratorInnen von (re)desinging nature dazu bewegt hat, dieses als programmatischen Bestandteil des Ausstellungstitels zu wählen. Wie sieht nun aber ein zeitgenössisches Naturdesign aus, das weder revolutioniert noch modernisiert, sich aber gegenwärtig vor neue große Herausforderungen gestellt sieht? Die Zunahme von Wüstungen, Artenschwund und Klimawandel verlangen nach einer Reflexion unseres Umgangs mit der Natur. Darüber hinaus wird sich nach neuesten Untersuchungen das menschliche Leben und Arbeiten auf ausgesuchte Megacities konzentrieren, die in einem rasanten Tempo wachsen, während im Gegenzug andere, westeuropäische Großstädte durch die Stilllegung wichtiger Industriezweige und den Wegzug bestimmter Bevölkerungsschichten im kommenden Jahrzehnt erheblich schrumpfen. In der Folge entstehen in den Städten Slums und aggressiv wachsende Peripherien, aber auch konkret Leerräume, Restflächen und Unorte, die als Chance begriffen werden können, die Natur in die Stadt zurückzuholen bzw. das Verhältnis von Landschaft und Stadt neu zu denken. Die Ausstellung stellt neben künstlerischen Installationen, die ganz allgemein unseren Umgang mit der Natur reflektieren, drei zentrale Strategien vor, welche zeitgenössische LandschaftsarchitektInnen und KünstlerInnen bei
der Gestaltung von Natur verfolgen. Zu ihnen gehört zunächst eine ökologische Sicherung und nachhaltige Umnutzung von postindustriellen Gebieten sowie die Neugestaltung städtischer Problemzonen und stark belasteter Verkehrsadern. Dabei werden verseuchte Gebiete renaturiert sowie urbane und landschaftliche Strukturen miteinander verwoben bzw. (natürliche) Umwelt und Infrastruktur zu einem ökologischen System verschmolzen.
Ein weiterer Ansatz zeitgenössischer LandschaftsarchitektInnen und KünstlerInnen scheint unter anderem darin zu bestehen Rahmenbedingungen, Geräte und architektonisches Equipment für landwirtschaftliche und partizipatorisch ausgerichtete Projekte im urbanen Raum bereit zu stellen. Und schließlich lassen sich als Drittes parasitäre und symbiotische Strategien im gegenwärtigen Naturdesign ausmachen. KünstlerInnen und LandschaftsarchitektInnen entwerfen Gärten und technoide Pflanzenhybride, die sich an Orte einnisten, an denen sie eigentlich nicht offiziell erwünscht oder zumindest ungewohnt sind. Sie befallen beispielsweise marode, ungenutzte sowie vernachlässigte Stellen des urbanen Systems und verändern es auf unterschwellige Art und Weise.
Der Fokus auf diese drei Handlungsweisen und Strategien macht deutlich, dass in Landschaftsarchitektur und Kunst zum Teil vergleichbare konzeptionelle und formale Ansätzen des Naturdesigns existieren und erklärt die interdisziplinäre Ausrichtung von (re)designing nature. Mit ihrem sparten¸bergreifendem Konzept reagiert die Ausstellung außerdem auf das Phänomen, dass Kooperationen zwischen bildenden KünstlerInnen und LandschaftsarchitektInnen keine Seltenheit mehr sind. Und trägt damit nicht zuletzt der Entwicklung Rechnung, dass sich gerade jüngere LandschaftsarchitektInnen heute wieder stärker einem künstlerischen Anspruch verpflichtet sehen und die zeitgenössische Kunst auf der anderen Seite immer häufiger Aufgaben übernimmt, die traditioneller Weise eher in den Bereich der Landschaftsarchitekten, der Architekten oder auch Stadtplaner fallen.
KuratorInnen: Susanne Witzgall, Florian Matzner, Iris Meder
Initiative und Koordination: Maria Auböck
Zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiger Katalog im Hatje Cantz Verlag.
Künstlerhaus k/haus www.k-haus.at
Karlsplatz 5 office@k-haus.at
A-1010 Wien presse@k-haus.at
Tel. +43 1 5879663 21 Tägl. 10-18, Do 10-21 Uhr
Eröffnung: 25. November 2010, 19.30 Uhr
26. November 2010 - 23. Januar 2011
Künstlerhaus k/haus
Die Ausstellung (re)designing nature präsentiert über 30 internationale Projekte der Naturgestaltung in bildender Kunst und Landschaftsarchitektur. Im Fokus stehen dabei zukunftsweisende Gestaltungskonzepte von Natur im urbanen Raum. Wie sieht ein zeitgenössisches Naturdesign aus, das weder revolutioniert noch modernisiert, sich aber gegenwärtig vor neue gro?e Herausforderungen gestellt sieht?
"Ich möchte behaupten, dass Design einer der Begriffe ist, die das Wort 'Revolution' ersetzt haben! Wenn man sagt, dass alles designt und redesignt werden muss (einschließlich der Natur), dann ist etwas impliziert wie: weder wird es revolutioniert noch modernisiert werden" konstatiert der französische Soziologe und Philosoph Bruno Latour in einem Vortrag im Herbst 2008. Er traf damit einen ganz wesentlichen Kern des Zeitgeistes und der heutigen Bedeutung des Wortes Design, was die KuratorInnen von (re)desinging nature dazu bewegt hat, dieses als programmatischen Bestandteil des Ausstellungstitels zu wählen. Wie sieht nun aber ein zeitgenössisches Naturdesign aus, das weder revolutioniert noch modernisiert, sich aber gegenwärtig vor neue große Herausforderungen gestellt sieht? Die Zunahme von Wüstungen, Artenschwund und Klimawandel verlangen nach einer Reflexion unseres Umgangs mit der Natur. Darüber hinaus wird sich nach neuesten Untersuchungen das menschliche Leben und Arbeiten auf ausgesuchte Megacities konzentrieren, die in einem rasanten Tempo wachsen, während im Gegenzug andere, westeuropäische Großstädte durch die Stilllegung wichtiger Industriezweige und den Wegzug bestimmter Bevölkerungsschichten im kommenden Jahrzehnt erheblich schrumpfen. In der Folge entstehen in den Städten Slums und aggressiv wachsende Peripherien, aber auch konkret Leerräume, Restflächen und Unorte, die als Chance begriffen werden können, die Natur in die Stadt zurückzuholen bzw. das Verhältnis von Landschaft und Stadt neu zu denken. Die Ausstellung stellt neben künstlerischen Installationen, die ganz allgemein unseren Umgang mit der Natur reflektieren, drei zentrale Strategien vor, welche zeitgenössische LandschaftsarchitektInnen und KünstlerInnen bei
der Gestaltung von Natur verfolgen. Zu ihnen gehört zunächst eine ökologische Sicherung und nachhaltige Umnutzung von postindustriellen Gebieten sowie die Neugestaltung städtischer Problemzonen und stark belasteter Verkehrsadern. Dabei werden verseuchte Gebiete renaturiert sowie urbane und landschaftliche Strukturen miteinander verwoben bzw. (natürliche) Umwelt und Infrastruktur zu einem ökologischen System verschmolzen.
Ein weiterer Ansatz zeitgenössischer LandschaftsarchitektInnen und KünstlerInnen scheint unter anderem darin zu bestehen Rahmenbedingungen, Geräte und architektonisches Equipment für landwirtschaftliche und partizipatorisch ausgerichtete Projekte im urbanen Raum bereit zu stellen. Und schließlich lassen sich als Drittes parasitäre und symbiotische Strategien im gegenwärtigen Naturdesign ausmachen. KünstlerInnen und LandschaftsarchitektInnen entwerfen Gärten und technoide Pflanzenhybride, die sich an Orte einnisten, an denen sie eigentlich nicht offiziell erwünscht oder zumindest ungewohnt sind. Sie befallen beispielsweise marode, ungenutzte sowie vernachlässigte Stellen des urbanen Systems und verändern es auf unterschwellige Art und Weise.
Der Fokus auf diese drei Handlungsweisen und Strategien macht deutlich, dass in Landschaftsarchitektur und Kunst zum Teil vergleichbare konzeptionelle und formale Ansätzen des Naturdesigns existieren und erklärt die interdisziplinäre Ausrichtung von (re)designing nature. Mit ihrem sparten¸bergreifendem Konzept reagiert die Ausstellung außerdem auf das Phänomen, dass Kooperationen zwischen bildenden KünstlerInnen und LandschaftsarchitektInnen keine Seltenheit mehr sind. Und trägt damit nicht zuletzt der Entwicklung Rechnung, dass sich gerade jüngere LandschaftsarchitektInnen heute wieder stärker einem künstlerischen Anspruch verpflichtet sehen und die zeitgenössische Kunst auf der anderen Seite immer häufiger Aufgaben übernimmt, die traditioneller Weise eher in den Bereich der Landschaftsarchitekten, der Architekten oder auch Stadtplaner fallen.
KuratorInnen: Susanne Witzgall, Florian Matzner, Iris Meder
Initiative und Koordination: Maria Auböck
Zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiger Katalog im Hatje Cantz Verlag.
Künstlerhaus k/haus www.k-haus.at
Karlsplatz 5 office@k-haus.at
A-1010 Wien presse@k-haus.at
Tel. +43 1 5879663 21 Tägl. 10-18, Do 10-21 Uhr