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Rückzugsort im Holzstapel: Privatkapelle »Wooden Hut«

Das deutsch japanische Architekturbüro Kawahara Krause Architects hat im süddeutschen Leonberg einen kleinen offenen Raum entworfen, in dem sich das Spirituelle mit dem Nützlichen verbindet.
Architekten: Kawahara Krause Architects, Hamburg
Standort: 71229 Leonberg, Baden-Württemberg
Standort: 71229 Leonberg, Baden-Württemberg
Dem Wunsch des Bauherren nach einem Rückzugsort in seinem Garten, zum Nachdenken und zur inneren Einkehr, stand ein zusammengefallener Holzstapel gegenüber. Zum Stapeln und Trocknen des Holzes musste ein neuer Ort gefunden werden. Diese konträren Gegebenheiten inspirierten das Hamburger Architekturbüro Kawahara Krause zu einer Lösung, die den Wunsch mit dem Praktischen verbindet. Es entstand »Wooden Hut«, eine kleine Privatkapelle mit Wänden aus gestapelten Holzscheiten.
Die Tragstruktur besteht aus fünf Holzrahmen aus Seekieferplatten, in denen das Brennholz seinen Platz zum Trocken findet. Das ausladende Dach prägt zum einen das Erscheinungsbild der kleinen Kapelle, zum anderen schützt es das Feuerholz vor der Witterung.
Die kleine Holzhütte wird von nur zwei Wänden begrenzt. Der offene Raum verjüngt sich nach Osten hin und soll in das Innere der Kapelle leiten. Die Wände enden an einem Kreuz, das gleichzeitig Queraussteifung und religiöses Symbol ist.
Die kleine Holzhütte wird von nur zwei Wänden begrenzt. Der offene Raum verjüngt sich nach Osten hin und soll in das Innere der Kapelle leiten. Die Wände enden an einem Kreuz, das gleichzeitig Queraussteifung und religiöses Symbol ist.
Die winzige Klause zieht die Natur in sich hinein und schafft einen Ort, an dem alle Sinne angesprochen werden. Der Wind streicht hindurch und verbreitet den Duft des trockenen Holzes. Das Licht blitzt durch das gestapelte Feuerholz. Durch die Ausrichtung werden unterschiedliche Lichtsituationen erfahrbar gemacht: Während die Morgensonne lediglich durch ein schmale Öffnung scheint, kann die Abendsonne im Westen den ganzen Raum durchfluten. Die Wände ändern ihre Farbe und die Art der Stapelung, durch den Verbrauch des Brennholzes. Das trockene, helle Holz wird durch feuchtes und dunkles ersetzt und ist daher, wie die Natur im stetigen Wandel.
Die Hütte hat keinen Boden, das Gras und der Waldboden laufen hindurch. Als "Fundament" unter den Rahmen dienen einfache Terrassen-Betonsteine. »Wooden Hut« lässt im Garten des Bauherren einen einzigartigen Raum der Ruhe und des Gebets inmitten der Natur entstehen.
Das Projekt wurde für die japanische SD Review 2013 nominiert (wichtiger Architekturpreis in Japan, gegründet von Pritzker-Preisträger Fumihiko Maki, organisiert vom Kajima Verlag). Bereits im vergangenen September wurde das Projekt in Tokio ausgestellt.