Schule und Kindergarten in Haldenstein von Pablo Horváth

Im Osten der Schweiz ergänzte Pablo Horváth ein Schulareal um ein Schulgebäude mit Kindergarten und Speisehaus. Das ausgeklügelte Außenraumkonzept spiegelt das dörfliche Stadtgefüge in kindgerechtem Maßstab.

Inmitten der Alpen liegt Haldenstein. Das Dorf gehört zum Kanton Graubünden und liegt an der linken Seite des Rheins. Am Rande des Dorfzentrums befindet sich das Schulareal. Der Abstand des Schulgebäudes zur Straße sowie die leichte Drehung ermöglichen einen sicheren Zugang.

Ein Gebäude – zwei Nutzungen

Schule und Kindergarten befinden sich im selben Gebäude. Separate Zugänge trennen die Kleinkinder von den Grundschülern. Das Erdgeschoss beherbergt den Kindergarten. Der zugehörige Außenbereich liegt vom Pausenhof abgewandt. Hier finden die Kleinsten einen geschützten Raum zum Spielen. Während des Schulbetriebs nutzen die Kinder den Spielplatz exklusiv. Zu allen anderen Zeiten steht der Spielplatz der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Lichtdurchflutete Klassenräume

Im ersten bis dritten Obergeschoss haben die Grundschüler ihr Quartier. Aufgrund der Übereck-Konzeption der Klassenräume ergibt sich sowohl in den Zimmern als auch in den Gängen eine optimale Tageslichtversorgung. Die Abtrennung des Treppenhauses ermöglicht eine flexible Nutzung der Erschließungsflächen. 

Die Erschließungsfläche zwischen den Klassenzimmern dient auch als Kommunikationsfläche. © Lukas Murer Fotoarbeiten

Kontrastierende Materialien

Außen verbergen Elemente aus Glas und Holz die tragende Betonstruktur. Im Inneren bleiben die tragenden Elemente aus Sichtbeton sichtbar. Die glatte, kühle Erscheinung des Betons kontrastiert mit den Einbauten aus Lärchenholz. Spezielle Schrankwände verstecken Leitungskanäle und versorgen jedes Klassenzimmer mit einer Waschmöglichkeit.

Die Klassenräume sind ideal belichtet. Die Einbauten bestehen aus Holz; die tragenden Bauteile zeigen sich in Sichtbeton. © Lukas Murer Fotoarbeiten

Lokale Bezüge

Ausgelagert aus dem Schulgebäude befindet sich die Mensa. In Anlehnung an die lokale Bebauung erscheint sie als kleines Häuschen mit eingefärbtem Außenputz und Satteldach. Das Speisehaus stellt zudem eine Verbindung zum bestehenden, südwestlich gelegenen Turnhallengebäude her. 

Der Essbereich orientiert sich mit bodentiefen Fenstern zum Pausenhof hin. © Lukas Murer Fotoarbeiten

Kindgerechter Maßstab

Die ortstypische Siedlungsstruktur von Plätzen und Gassen übertrugen die Planenden auf die Gestaltung des Schulareals. Unterschiedliche Bodenbeläge wie Rasen oder Kiesel sowie schattenspendende Baumgruppen und ein Brunnen mit kühlendem Wasser erfüllen unterschiedliche Spielbedürfnisse der Kinder. Der Entwurf ragt heraus durch seine Ortsbezogenheit und durch die Orientierung an kindgerechten Maßstäben.