28.02.2010

Stadthäuser in Amsterdam-Osdorp

In der Peripherie Amsterdams hat der Massenwohnungsbau seit der Moderne Tradition. Großsiedlungen wie Bijlermeer im Osten wurden zum Inbegriff von Anonymität und sozialen Spannungen, unter anderem aufgrund des hohen Anteils an Ausländern unterer Einkommensschichten. Bis zur Finanzkrise waren Bauvorhaben mit 1000 Wohneinheiten und mehr an der Tagesordnung. In diesem Kontext ist der Stadtumbau der 1960er-Jahre-Siedlung Zuidwestkvadrant in ein urbanes Wohnquartier bemerkenswert. Das Grundraster nach den Prinzipien des modernen Städtebaus wurde beibehalten, dem strategischen Abriss vieler der gleichförmigen Gebäude folgte ein differenzierter Wiederaufbau mit unterschiedlichen Typologien. Für die Realisierung einer Reihenhauszeile mit 23 unkonventionellen Stadthäusern wurde das damals noch unerfahrene Architekturbüro Atelier Kempe Thill ausgewählt, das sich mit einem experimentellen Pavillon einen Namen gemacht hatte. Mit den großzügigen Glasfassaden und den weißen Oberflächen gelingt es den Architekten, nicht nur optisch den Gestaltungsrichtlinien einer klassisch modernen Architektur zu entsprechen. Sie realisierten eine Vision vom Wohnen in einer privaten Landschaft mit viel Platz im Inneren und großzügigen Blickverbindungen nach außen, die inmitten von Sozialwohnungen auch Käuferschichten aus dem Mittelstand ansprechen. Innovativ ist vor allem die Typologie. Die schmalen langen Grundrisse schaffen trotz des geringen Budgets finanziellen Spielraum für hochwertige selbst entwickelte Details von der Schiebetür als Eingang bis zum Klingelknopf aus Edelstahl.

https://detail-cdn.s3.eu-central-1.amazonaws.com/media/catalog/product/6/1/6179_heftcontent.jpg?width=437&height=582&store=de_de&image-type=image
Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein, um einen Link zum Zurücksetzen Ihres Passworts zu erhalten.
Pflichtfelder
oder
Copyright © 2024 DETAIL. Alle Rechte vorbehalten.