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Stilles Erinnern: Gedenkort Breitscheidplatz
Bild, Grafik: mm+
Zum Jahrestag des Anschlags in Berlin am 19. Dezember 2016 entsteht auf dem Breitscheidplatz ein Gedenkort. Der Entwurf von mm+ ging aus einem Wettbewerb im September 2017 als Sieger hervor. Die Architekten setzen einen Riss über den Breitscheidplatz, der durch eine Bronzelegierung mit einem Goldanteil symbolisch zusammengefügt wird. Der Riss stellt die Narbe im kollektiven Gedächtnis dar, welche die Gesellschaft seit dem Zeitpunkt des Anschlags prägt. Im Umgang mit der Bruchstelle orientieren sich die Architekten an Kintsugi, eine japanische Technik der Edo-Zeit, bei der zerbrochene Gegenstände so zusammengefügt wurden, dass die Bruchstellen durch eine wertvolle Materialität hervorgehoben waren.
Die Namen der Anschlagsopfer und eine Inschrift befinden sich auf den Setzstufen der bestehenden Treppenanlage. Das Mahnmal ist somit eine subtile Hinzufügung, die den Ort mit einer weiteren Bedeutungsschicht überschreibt. Das Andenken wird zum physischen Bestandteil des Platzes; zugleich respektieren die Architekten die frühere Geschichte des Ortes mit der Kirchenruine, die an die Katastrophe des Zweiten Weltkrieges erinnert.