Tanzzentrum in Kalifornien von Lorcan O’Herlihy

Im kalifornischen Orange haben Locan O’Herlihy ein ehemaliges Obstlagerhaus zum Sandi Simon Center for Dance der Chapman University umfunktioniert. Die heute 140 000 Einwohner zählende Stadt Orange bei Los Angeles trägt ihren Namen nicht zufällig – galt sie doch früher als Epizentrum des kalifornischen Zitrusfrüchte-Anbaus. 1918 errichtete die Santiago Orange Growers’ Association dort eine Lager- und Verpackungshalle für ihre Produkte, die inzwischen unter Denkmalschutz steht.

Flexibler Holzskelettbau

Für ein Tanzzentrum bot der flache Holzskelettbau mit nach Norden geöffnetem Sheddach beste Voraussetzungen. Eine Herausforderung bestand darin, auch den Keller der Lagerhalle nutzbar zu machen. In der Gebäudemitte öffneten die Architekten dafür den Erdgeschossfußboden und fügten zusätzlich eine Mezzaninebene unter dem Dach ein.

Raumorganisation

Insgesamt verfügt das Sandi Simon Center über fünf Tanzstudios für die Ausbildung, einen Saal für Aufführungen, zwei Seminarräume, einen Trainingsraum und Büroräume. Hinzu kommen auf allen drei Ebenen großzügige Pausenzonen und Begegnungsflächen. Etwa ein Drittel der Gebäudefläche nutzt die Universität nicht selbst, sondern vermietet sie an andere Nutzer.

Historische Sheddächer

Tageslicht fällt nun durch die Sheddächer bis hinunter ins Untergeschoss. Auf diese Weise konnten die Architekten auf zusätzliche Öffnungen in den denkmalgeschützten Fassaden verzichten. Die historischen Dachoberlichter ließen sie mit mechanischen Antrieben nachrüsten, um sie für die Entlüftung des Gebäudes nutzbar zu machen. Transluzente Trennwände aus Polycarbonatstegplatten trennen die Tanzstudios vom zentralen Erschließungsbereich.

Doch nicht nur die Gebäudehülle der Lagerhalle und ihr Tragskelett aus Holz blieben beim Umbau erhalten: Im Untergeschoss nutzten die Architekten den ehemaligen Fußboden aus Ahornholz als Wandverkleidung für die Büros und den Sitzungsraum der Fakultät.