Texas 2x4 A-Frame von Barkow Leibinger

Gemeinsam mit Studierenden der Universität of Texas hat das deutsch-amerikanische Architekturbüro Barkow Leibinger die traditionelle Konstruktion des A-Frames architektonisch neu interpretiert und eine experimentelle Mikroarchitektur entwickelt. 

Der bauliche Typus eines A-Frame-Hauses, im Deutschen Nurdachhaus oder Finnhütte, hat sich trotz seiner flächendeckenden Ausbreitung in Nordamerika seit der Nachkriegszeit konzeptionell kaum verändert. Das Entwurfsteam und die Studierenden haben sich zum Ziel gesetzt, den A-Frame angesichts des aktuellen dringenden Bedarfs an kostengünstigem Wohnraum in klimafreundlicher Bauweise zu einem zeitgemäßen Bautypus zu entwickeln.

Baumaterial und Konstruktion

Holzbalken aus Douglasienstämmen mit einem Querschnitt von 2 x 4 Inches, ungefähr 5 x 10 cm, sind preisgünstig und leicht verfügbar, was sie zum weitest verbreiteten Bauelement der amerikanischen Bauindustrie macht. Im Prototyp Texas 2x4 A-Frame halten Gewindeschrauben die Hölzer so zusammen, dass dreieckige Verbindungen entstehen, die einen ausgesteiften, fachwerkähnlichen Rahmen bilden. Mit zusätzlichen Hölzern werden Liegeflächen, Tische und Theken in die Struktur eingeflochten.

Flexibles Raumprogramm

Der Prototyp bildet vier Einheiten aus, die Küche, Arbeitsbereich, Schlaf- und Lagerräume und ein Badezimmer beinhalten. Mit Verglasungen, lichtdurchlässigen Polycarbonatplatten oder Photovoltaikpaneelen verkleidet, wird die Konstruktion zu einem Netto-Nullenergiehaus. Die Struktur bietet dazu die Möglichkeit, Grauwasser in den Tälern der Dachschrägen zu sammeln oder diese als Pflanzgefäße für Blumen oder Gemüse zu nutzen.

Alte Form, neue Bauaufgaben

Ziel war es, einen Prototyp auf Basis eines A-Frames zu erschaffen, der sowohl stabil als auch räumlich flexibel ist, sodass die Konstruktion auf unterschiedliche Bedürfnisse reagieren kann. Dadurch ließen sich in Zukunft maßgeschneiderte, klimafreundliche Häuser für wenig Geld herstellen.