Theater in Carouge bei Genf

In Carouge bei Genf in der französischen Schweiz haben Schauspieler 1958 ein Theater gegründet. Dieses erhielt 1972 eine eigene Spielstätte, das Théâtre de Carouge, welches im vergangenen Jahr durch einen zeitgemäßen Ersatzneubau ersetzt wurde. Vorausgegangen waren ein Architekturwettbewerb 2012 und ein Referendum zur Sanierung des benachbarten Festsaals. Den Wettbewerb haben Pont12 Architectes aus der Nähe von Lausanne gewonnen. Wichtig war für Pont12 Architectes die möglichst nahtlose Einbindung des Bestandes. Als filigrane Bänder kontrastieren die voll verglasten Erschließungselemente des Festsaals die ansonsten massiv ausgeführte Gebäudehülle mit hellbeigen Klinkerziegeln, die wie von Hand geformt wirken.

© Damian Poffet

Komplexes Raumprogramm

Zu den planerischen Herausforderungen gehörten ein sehr beengter Standort und ein komplexes Raumprogramm. Das neue Kulturbauensemble besteht aus fünf grob gefassten Einheiten: drei neuen Bühnen, dem benachbarten, renovierten Festsaal und einem neuen Vorplatz. Im Neubau sind Verwaltung und Regie, Gastronomie, Büros, Besprechungsräume, Gastkünstlerwohnungen und Lager untergebracht. Zusätzlich gibt es Räume für Bühnentechnik sowie Nebenräume der Veranstaltungssäle, Kostüm- und Kulissen-Werkstätten inklusive Schreinerei und Schlosserei.

© Damian Poffet

© Damian Poffet

© Damian Poffet

© Damian Poffet

Fließende Übergänge

Mit ihrer weitgehend geschlossenen Klinkerhülle bezieht sich die kubische Formation auf die dichte historische Bebauung der Umgebung. Transparenz erreichen die Planer mit Glasflächen an der Fassade, bei den Absetzungen und den Zugängen. Im Erdgeschoss sorgen die Türen und Festverglasungen mit dem Profilsystem Forster Unico überdies für eine gute Wärmedämmung. Automatische Flügeltüren mit akustisch wirksamer Isolierverglasung öffnen sich zum Hauptfoyer hin. Der verglaste Eingang schafft einen fließenden Übergang zwischen Außen und Innen. Er grenzt das Foyer ab von der öffentlichen Esplanade, wo auch Aufführungen stattfinden. Die dunkelbraune Thermolackierung, die die schlanken Stahlprofile optisch fast verschwinden lässt, verleiht dem Gebäude eine filigrane Ästhetik. Forster Unico kam auch bei den Zugängen zu den Terrassen im ersten Stock des Neubaus sowie bei den Schiebeverglasungselementen des Festsaals zum Einsatz.

© Damian Poffet

© Damian Poffet

© Damian Poffet

Getrennte Brandabschnitte

Die Trennung der Brandabschnitte wird mit Brandschutztüren und -festverglasungen mit Forster Fuego Light El30 erreicht. Die vollverglasten, stützenfreien Elemente verbinden die Werkstätten mit hohem Brandrisiko mit den Räumen und dem Foyer des Neubaus. Das System Forster Presto E30 steht zusätzlich für sichere Fluchtwege. HK

© Damian Poffet